Duisburg. Seit acht Jahren arbeitet sich die Stadt Duisburg an der Sanierung der Schultoiletten ab. Das große Problem: Es geht nur sehr langsam voran.

Seit acht Jahren arbeitet sich das städtische Immobilienmanagement an der Sanierung der Duisburger Schultoiletten ab. In diesem Jahr wurden sieben Anlagen erneuert, vermelden nun die Wirtschaftsbetriebe (WBD), zu denen das vormalige IMD seit Mai 2024 gehört. Wenn es in diesem Tempo weitergeht, wird sich die Modernisierung wohl noch jahrelang hinziehen.

Zur Erinnerung: Das Projektpaket für die Verwendung der Fördermillionen aus dem Programm „Gute Schule 2020“ beschloss der Rat Ende 2016. Seither sollten die flächendeckend maroden „stillen Örtchen“ der Duisburger Schulen modernisiert werden. Doch weder der Austausch der IMD-Geschäftsführer, noch Proteste der Schulen oder Spott über das „Toiletten-Sanierungsprogramm“ konnten die Schlagzahl erhöhen.

Duisburger Stadt-Immobilien: „Mehr Tempo und anderer Spirit“

Im Mai übernahmen die WBD. Deren Chef Thomas Patermann gelobte „mehr Tempo und einen anderen Spirit“ in der Bewirtschaftung der städtischen Immobilien. Mit Björn Metzler ist im September ein neuer Leiter angetreten.

Bis in die Toiletten-Planung scheint der neue Geist noch nicht vorgedrungen zu sein. Wie viele Sanierungen geschafft sind, wie viele noch ausstehen und welche Schulen als nächste an der Reihe sind, fragten wir am 18. November. Die überraschende Antwort einer WBD-Sprecherin auf vermeintlich einfache Fragen: Die könne man erst im Dezember beantworten. Das Thema sei eben „sehr komplex“.

Schüler und Lehrer der Homberger Grundschule Ottostraße können jetzt die neu gebaute WC-Anlage nutzen. An insgesamt sieben Duisburger Schulen wurden die Toiletten in diesem Jahr saniert oder erneuert.
Schüler und Lehrer der Homberger Grundschule Ottostraße können jetzt die neu gebaute WC-Anlage nutzen. An insgesamt sieben Duisburger Schulen wurden die Toiletten in diesem Jahr saniert oder erneuert. © WBD | WBD

WC-Anlagen: Stadtweit 125 müssen noch saniert oder erneuert werden

Hoffnung macht Schülern und Lehrern, die schon seit Jahren vergeblich auf eine baldige Erneuerung hoffen, diese Auskunft kaum. Eine Ahnung vom Stand der Dinge gibt der Blick zurück. Von insgesamt 160 Projekten seien 35 erledigt, 64 weitere bis 2024 geplant, erklärte der vormalige IMD-Geschäftsführer Thomas Krützberg im August 2022.

Abwegig ist wohl die Vermutung, dass in den vergangenen gut zwei Jahren 64 Projekte umgesetzt wurden. Selbst die Annahme, dass seit 2016 die Hälfe der 160 WC-Anlagen geschafft wurde, ist wahrscheinlich optimistisch. Mal unterstellt, es bleibt bei der Schlagzahl dieses Jahres von sieben Anlagen, ist das Ende wohl erst in zehn Jahren zu erwarten.

Bunt und barrierefrei: Ein Blick in die sanierte WC-Anlage der Grundschule Tonstraße in Duissern.
Bunt und barrierefrei: Ein Blick in die sanierte WC-Anlage der Grundschule Tonstraße in Duissern. © WBD | Dirk Kindel

In 2024: 4,5 Millionen Euro für Toiletten in sieben Schulen

Sieben Schulen bleibt diese Geduldsprobe erspart. Die Grundschulen Bruckhausen, Ottostraße (Homberg), Tonstraße (Duissern), Böhmer Straße (Buchholz) und Dichterviertel (Hamborn) sowie die Gustav-Heinemann-Realschule (Innenstadt) und die James-Rizzi-Förderschule (Meiderich) haben seit diesem Jahr runderneuerte WC-Anlagen.

Insgesamt 4,5 Millionen Euro flossen, wie die WBD mitteilen, in die Neubauten, Kernsanierungen, neue Ver- und Entsorgungsleitungen, elektrische Installationen, sanitäre Ausstattung, Wand- und Bodenbeläge sowie Zugangstüren.

>> WC-SANIERUNGEN: ALLE ANLAGEN SIND BARRIEREFREI

  • Besonderes Augenmerk wird bei den Sanierungen und Neubauten der Toiletten-Anlagen auf die Einhaltung der Barrierefreiheit gelegt, betonen die Wirtschaftsbetriebe.
  • Sie sind für Nutzer mit Geh- und Sehbehinderungen oder Hörschädigungen nutzbar.
  • Es gibt ausreichenden Bewegungsraum, Wände und Böden sind kontrastreich gestaltet sowie mit taktilen Hilfen und Raumbezeichnungen in Blindenschrift versehen.