Duisburg. Das Immobilienmanagement Duisburg wird aufgelöst. Wie es mit den Beschäftigten weitergeht und was die Neuordnung bringen soll.

Konzept und Zeitplan für die Neuordnung des städtischen Immobilienmanagements stehen. Die Umsetzung erfolgt zum 1. Mai. Dann werden die Stadtimmobilien in die Wirtschaftsbetriebe Duisburg (WBD) eingegliedert, die Belegschaft zieht um an den Innenhafen in das H2-Office in die unmittelbare Nachbarschaft der WBD.

Sitz des Duisburger Immobilienmanagements bald im Innenhafen

Auch rund 250 Beschäftige wechseln zu den Wirtschaftsbetrieben. Sie können dem aber widersprechen und bei der Stadtverwaltung bleiben. Eine Ausnahme sind die 151 Schulhausmeister: Sie wechseln ins Amt für schulische Bildung. Die Bedingungen für den Übergang haben Personalräte, Personalamt und Personalabteilung der WBD in einer gemeinsamen Kommission formuliert. In einer Stellungnahme, die das Mitbestimmungsverfahren abschließt, hat der Personalrat seine Zustimmung zum Übergang des IMD an die Wirtschaftsbetriebe erklärt.

Auch an der Spitze gibt es den erwarteten personellen Neuanfang: Winand Schneider, bislang technischer Geschäftsführer des IMD, wird abberufen und wechselt zur Gebag. Dort wird er in gleicher Funktion für die Restlaufzeit seines Vertrages bis 2025 tätig sein. Mit Blick auf den nahen Beginn seines Ruhestandes beschließt der Rat am 19. Februar schon jetzt die Suche nach einem Nachfolger für ihn.

Winand Schneider, technischer Geschäftsführer des IMD, wechselt zum 1. Mai zur Gebag. Thomas Krützberg, der seit Anfang 2020 das IMD mit Schneider geführt hatte, verließ das Immobilienmanagement bereits im vergangenen Sommer.
Winand Schneider, technischer Geschäftsführer des IMD, wechselt zum 1. Mai zur Gebag. Thomas Krützberg, der seit Anfang 2020 das IMD mit Schneider geführt hatte, verließ das Immobilienmanagement bereits im vergangenen Sommer. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

WBD-Chef Patermann und Stadtdirektor Murrack führen das IMD

Die städtische Baugesellschaft hatte zuletzt zusätzliche Aufgaben in der kommunalen Immobilienwirtschaft übernommen, verantwortet nun auch die Bewirtschaftung der Kitas und Jugendeinrichtungen sowie des Stadions und ist in den Großprojekten der Stadtentwicklung (6-Seen-Wedau, Wedau-Nord und Duisburger Dünen) stark engagiert.

Als „erste Betriebsleiter“ führt künftig Stadtdirektor Martin Murrack das IMD gemeinsam mit WBD-Chef Thomas Patermann. Für das Tagesgeschäft wird ein Geschäftsbereichsleiter noch gesucht. Fraglich ist, ob er bereits zum 1. Mai seinen Dienst bei den WBD antreten kann. Die Zusage eines Kandidaten gebe es noch nicht, heißt es.

Nur ein „Sondervermögen“ für die Stadtimmobilen

Die städtischen Immobilien wechseln nicht zu den WBD. Sie werden entgegen der ursprünglichen Absicht nicht in zwei (Schulen/Sport und Sonstige), sondern in nur einem „Sondervermögen Immobilien“ (SVI) gebündelt. So muss nur ein Wirtschaftsplan und Jahresabschluss erstellt, nur ein Betriebsleiter ernannt werden. Gewählt wird diese Konstruktion, weil damit für die Leistungen, die die WBD künftig in eigener Verantwortung für die Stadt erbringen sollen, keine Umsatzsteuer fällig wird.

Dem Vorschlag hat die politische Begleitkommission zugestimmt, die Transparenz für die Kommunalpolitik soll durch eine Spartensicht nach Nutzergruppen (Schulen, Feuerwehr, Verwaltung, Kultur) gewahrt bleiben. Sie wird auch weiterhin durch den Betriebsausschuss des Rates gewährleistet.

Gelenkt wird die Bewirtschaftung künftig aus einer neuen „Strategischen Immobiliensteuerung“ bei Stadtdirektor Martin Murrack. Dort sollen Vorgaben für ein Handlungsprogramm entwickelt, Risikomanagement, Controlling und ein effektives Berichtswesen aufgebaut werden. Das Ziel bleibt unverändert gegenüber den Umstrukturierungen der Vergangenheit: Der Aufbau eines entsprechend seiner Aufgaben personell ausgestatteten und effektiven Managements der Stadtimmobilien.

>> OCTEO SOLL DAS IMD WEITERHIN UNTERSTÜTZEN

  • Die Octeo Multiservices GmbH, Dienstleistungstochter des Duisburger Versorgungs- und Verkehrskonzerns (Stadtwerke, DVG) wird das Immobilienmanagement auch nach seiner Eingliederung in die Wirtschaftsbetriebe unterstützen.
  • In den vergangenen Jahren hatte sich Octeo über Inhouse-Vergaben verstärkt in den Bereichen Instandhaltung, Sanierung sowie Betrieb/Verwaltung von Sonderimmobilien engagiert.
  • Auch Planungsleistungen und „großvolumigen Sanierungsbau“ hatte die DVV-Tochter übernommen, etwa bei Reparatur und Neubau von Sanitäranlagen in Schulen und anderen städtischen Gebäuden. Anfragen der Stadt und von weiteren kommunalen Gesellschaften kamen hinzu.
  • Damit Octeo diese Tätigkeiten weiter ausführen kann, wird der Gegenstand des Unternehmens ergänzt um „die Unterhaltung, Planung sowie den Bau und die Verwaltung von Gebäuden und sonstige Serviceleistungen im logistischen Umfeld“.