Duisburg. Das Ristorante „Da Vinci“ im Duisburger Landhaus Milser liegt preislich im oberen Regal. Was bekommen Gäste dafür beim Edel-Italiener? Der Test.
Das Landhaus Milser kennt in Duisburg fast jeder. Und erst recht, nachdem die „Squadra Azzurra“, wie die italienische Fußball - Nationalmannschaft in ihrem Heimatland genannt wird, während der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland dort ihr Quartier aufgeschlagen hatte. Und da, im Süden Huckingens, den gewonnenen Titel gebührend feierte.
Bei der Gelegenheit hat das erfolgreiche Team auch das zum Hotelkomplex gehörende Ristorante „Da Vinci“ schätzen gelernt. Das Lokal steht nun im Fokus unserer Gastro-Kritik.
Atmosphäre/Ambiente: Der Besuch fand noch an einem warmen Spätsommernachmittag statt. Das passte bestens ins Konzept, denn so konnte das Speiseangebot auf der sehr schönen und geschmackvollen Außenterrasse mit Blick auf den dem Hotel vorgelagerten See einer Prüfung unterzogen werden. Das Areal macht den Eindruck einer grünen Parklandschaft und bietet trotz der nahen Düsseldorfer Landstraße Ruhe pur.
Man kann aber auch in dem zum Restaurant gehörenden Wintergarten Platz nehmen. Und in der kälteren Jahreszeit ist auch genug Platz in dem gediegen eingerichteten Lokal.
Service: Der Zugang zum „Da Vinci“ erfolgt über den Eingangsbereich des Hotels. Parkplätze sind dort in ausreichender Anzahl vorhanden. Über den Innenbereich erreicht man ohne größeren Aufwand den Wintergarten und die Sonnenterrasse. Beim Eintreffen vor Ort waren noch etliche freie Plätze vorhanden. Das änderte sich allerdings im Laufe des Besuchs, die Tische unter den großen hellen Sonnenschirmen füllten sich zusehends. Für das routinierte Personal kein Problem, die bei der richtigen Platzsuche gerne behilflich waren.
Die Getränkewünsche wurden zügig erfüllt, und wer sich bei der Auswahl der sich im Angebot befindlichen italienischen Weine nicht so recht entscheiden konnte, wurde kompetent, aber unaufdringlich beraten. Die Wartezeit bis zur Servierung der ausgewählten Gerichte war angemessen und wurde, wie im mediterranen Raum oftmals üblich, mit etwas Brot und Olivenöl stilgerecht überbrückt.
Restaurant „Da Vinci“ im Landhaus Milser: Fischplatte überzeugt beim Test
Angebot und Geschmack: Wer sich direkt zu Beginn nach Italien „schmecken“ möchte, dem bietet das Antipasti-Angebot ausreichend Gelegenheit dazu. Eine Bruschetta (14,50 Euro) wäre so ein traditioneller Einstieg, verlockend ist aber auch das „Duetto Vitello Tonnato und Carpaccio Piemontese“ (dünne Rind- und Kalbfleischscheiben mit Thunfischsauce) für 18,50. Zu den Vorspeisen zählt auch die „Piatto italiano“, die aus italienischen Wurst- und Käsesorten besteht (19,50 Euro).
Für das Angebot an Hauptgerichten spricht, dass die Auswahl an Fleisch- und Fischgerichten ganz bewusst übersichtlich gehalten ist. Das garantiert im Allgemeinen für eine frische Zubereitung, die sich unmittelbar im Geschmack widerspiegelt. Das wurde auch bei den getesteten „Fischvariationen“, die aus einem gegrillten Doraden- und Lachsfilet, einem Thunfischsteak, Gambas und Jakobsmuscheln besteht, deutlich. Zu dem Fischgericht wurden Rosmarinkartoffeln und buntes Sommergemüse serviert. Ein schon ansprechendes Angebot, das mit 34,50 Euro aber auch seinen Preis hat. Testurteil: Sehr gut, nur das Thunfischsteak war eine Idee zu trocken.
Weniger mediterran ist das Fleischangebot. Hier kommen Steakliebhaber auf ihre (nicht gerade niedrigen) Kosten. Ganz oben im Preissegment befindet sich dabei das argentinische Rinderfilet alla Giuseppe (42,50 Euro). Auf der Karte findet man auch die neuseeländischen Lammkoteletts, die für 38,50 angeboten werden.
Wer es preiswerter haben möchte, kann zwischen den vielfältigen Pastagerichten (14,50 bis 21,50 Euro) oder dem ebenso umfangreichen Pizzaangebot wählen.
Veganer müssen auf der Karte des „Da Vinci“ schon suchen, allzu groß scheint das Angebot auf den ersten Blick nicht zu sein. Da sollte bei Bedarf nachgefragt werden, wie uns das Servicepersonal versicherte.
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Keinesfalls sollte man den Besuch im „Da Vinci“ beenden, ohne eine der typischen italienischen „Dolci“ zu genießen. Auch wenn das klassische Tiramisu (10,50 Euro) immer wieder bei den Auswahlmöglichkeiten im persönlichen Ranking ganz oben steht, fiel diesmal die Wahl auf die ebenso traditionelle Pannacotta mit frischem Obstsalat, die zum gleichen Preis angeboten wird. Hier wurde der Test ohne Einschränkungen bestanden. Urteil: „Einfach himmlisch“. Interessant wäre mit Sicherheit auch die „Tartufo al limone“ auf frischen Erdbeeren oder die „Baba aus Neapel“, ein Hefeküchlein mit Rum (jeweils 12,50 Euro).
Fazit: Ein Riesenpfund des „Da Vinci“ ist die wunderschöne Lage im Grünen mit dem Ausblick auf den idyllischen See. Man sollte den Aufenthalt im „Da Vinci“ genießen, dort einige Zeit bei gutem Essen verbringen, sich dazu ein kühles Bier oder auch eine gute Flasche Wein gönnen. Bei Pasta und Pizza geht es aber auch eine (preisliche) Nummer kleiner. Das Ambiente bleibt ja das Gleiche. Auf jeden Fall ist das Restaurant im südlichen Zipfel der Stadt ohne Frage zu empfehlen, auch wenn sich das Preisniveau schon im oberen Regal angesiedelt ist.
Bewertung:
Geschmack: 4/5 Punkte
Atmosphäre: 5/5
Service: 4/5
Preis-Leistungsverhältnis: 4
Adresse:
Zur Sandmühle 2
47259 Duisburg - Huckingen
Telefon: 0203 75800
Öffnungszeiten: täglich von 12 bis 22.30 Uhr
Info: www.landhausmilser.de/restaurant
Hinweis der Redaktion: Diese Gastro-Kritik entspricht dem subjektiven Geschmacksurteil des Verfassers. Bei unseren Tests geben wir uns nicht zu erkennen, bewerten unabhängig und bezahlen das Essen selbst.