Duisburg-Neudorf. Der Drogeriemarkt dm zieht weg, manches Geschäft steht leer. Doch Petra Lorberg glaubt an die Oststraße und eröffnet einen besonderen Deko-Laden.

Petra Lorberg ist happy: Auf der Oststraße in Duisburg-Neudorf hat sie gerade „Tausendundeine Idee“ eröffnet. Der neue Laden, in dem sie ab sofort „kleine, feine Dinge“ zum Dekorieren und Liebhaben verkauft, liegt genau neben ihrer Buchhandlung „Tausendundein Buch“. Die betreibt Lorberg seit 27 Jahren. Mit Erfolg, wie sie sagt, aber das ist für die 69-Jährige noch lange kein Grund, langsamer zu machen. Im Gegenteil: In ihrem neuen Laden will sich die Duisburgerin „mal so richtig austoben“.

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Dabei war die Entscheidung, nochmal etwas vollkommen anderes zu machen, eher spontan gefallen: Als im Mai dieses Jahres „Stella Schreibwaren & Geschenkartikel“ schließen musste (wir berichteten), befürchtete Lorberg Schlimmes. Der Schreibwaren-Laden und „Tausendundein Buch“ liegen direkt nebeneinander, teilen sich sogar den Hauseingang. „Ich habe gedacht, oh nein, hoffentlich steht das nicht zu lange leer“, beschreibt Lorberg.

Besonderer Deko-Laden eröffnet auf Duisburgs Osststraße

Kurzentschlossen entschied sie, die frei werdende Fläche selbst zu nutzen. Sie kontaktierte ihren Vermieter, der für das gesamte Gebäude zuständig ist. „Er hat sich sehr gefreut.“ Schnell war man sich einig. „Und schon im Juli durfte ich zum Renovieren rein.“

Sogar ein altes Fahrrad hat Lorberg umgebaut, um es als ausgefallenes Regal nutzen zu können – ein echter Hingucker im hinteren Teil des Ladens.
Sogar ein altes Fahrrad hat Lorberg umgebaut, um es als ausgefallenes Regal nutzen zu können – ein echter Hingucker im hinteren Teil des Ladens. © WAZ | Tina Halberschmidt

Rund 10.000 Euro ließ sich Lorberg den Umbau kosten. Besonders stolz ist sie auf die „original italienischen Steinfliesen“, die sie am Boden hat verlegen lassen. Ansonsten besteht die Inneneinrichtung vor allem aus recycelten und aufgehübschten Schränken und Tischen. Sogar ein altes Fahrrad hat Lorberg umgebaut, um es als ausgefallenes Regal nutzen zu können – ein echter Hingucker im hinteren Teil des Ladens.

„1001 Idee“: Möbelstücke, Dekoartikel und Mitbringsel

Petra Lorberg in ihrer Buchhandlung „Tausendundein Buch“. Das Geschäft auf der Oststraße in Duisburg gibt es seit 27 Jahren.
Petra Lorberg in ihrer Buchhandlung „Tausendundein Buch“. Das Geschäft auf der Oststraße in Duisburg gibt es seit 27 Jahren. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Hingucken, schön finden, mitnehmen: Genau das ist das Konzept des Geschäfts, in dem ausgefallene Dinge im Mittelpunkt stehen. Ob kleine Möbelstücke, Dekoartikel, Mitbringsel, Geschirr oder Küchenhandtücher – auf 30 Quadratmetern Ladenfläche soll die Kundschaft immer wieder Neues entdecken und sich inspirieren lassen.

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Alle Teile, die sie im Angebot hat, hat Petra Lorberg selbst ausgesucht: „Ich weiß immer, wo es herkommt, das ist mir wichtig“, sagt die 69-Jährige. Ihre Keramik beziehe sie zum Beispiel von einem Familienbetrieb in Portugal, die Möbel aus Indien, „aber ohne Kinderarbeit“, betont Lorberg. Sie setzt auf ein „hochwertiges“ Sortiment, „nicht billig“, aber auch „nicht übertrieben teuer“.

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Für die Oststraße wünscht sie sich vor allem eins: Dass die Leute „mehr darauf achten“, was es in der kleinen Neudorfer Einkaufszone „noch alles gibt“. „Anstatt nur darauf zu schauen, was es nicht mehr gibt“, sagt Lorberg. Sie jedenfalls ist gekommen, um zu bleiben: In ihrer Buchhandlung „Tausendundein Buch“ und nun auch im Deko-Laden „Tausendundeine Idee“.

>> Oststraße in Duisburg: Leerstände immer wieder Thema

  • Nur wenige Wochen standen die ehemaligen Geschäftsräume von „Stella Schreibwaren & Geschenkartikel“ leer. Grundsätzlich sind Leerstände auf der Oststraße aber immer wieder Thema: Die Neudorfer Einkaufsstraße, auf der es früher mehrere Banken und sogar ein Warenhaus gab, hat sich in den vergangenen Jahrzehnten stark verändert.
  • Jetzt macht auch noch der Drogeriemarkt dm dicht. Für die kleine Fußgängerzone ist das ein herber Verlust.
  • Petra Lorberg lässt sich davon nicht entmutigen. Sie glaubt weiterhin an die Oststraße: Die Leute hätten Lust, rauszugehen, was zu erleben und in den kleineren, inhabergeführten Geschäften einzukaufen, meint sie.