Duisburg. Hubert Honnef engagiert sich seit Jahrzehnten für Homberg. Welche wichtige Ehrung er erhält – und warum seine Enkelin ihn am Übertreiben hindert.

Hubert Honnef ist eigentlich ein alter Hase, wenn es um Ehrungen, Auszeichnungen und Dankbarkeitsbekundungen geht. Bereits vor 20 Jahren hat er das Bundesverdienstkreuz erhalten. Doch auf die Veranstaltung am kommenden Donnerstag freut er sich ganz besonders. Honnef wird vom Bezirks zum Ehrenbürger von Homberg ernannt.

Seit 1973 ist er Vorsitzender des Homberger Awo-Ortsvereins und aus „seinem“ Stadtteil einfach nicht wegzudenken. „Ich bin jetzt 85, aber ich gehe noch jeden Tag zum Treff ins Büro, quatsche mit dem Hausmeister und den Leuten, die uns besuchen“, erzählt er. Die Affinität zur Arbeiterwohlfahrt scheint bei Familie Honnef genetisch bedingt zu sein. Schon seine Mutter engagierte sich nach dem Zweiten Weltkrieg für den Ortsverein und klein Hubert musste mit.

Ehrenbürger von Homberg: Hubert Honnef liebt seine Awo von klein auf

„Wir haben damals Schuhe, Kleider und auch frische Heringe aus Holland an die Leute verteilt, das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen.“ Er selbst war damals bei Kinder- und Jugendfahrten mit dabei und hat später als Erwachsener viele Jugendfreizeiten begleitet. „Es gab im Allgäu eine Homberger Hütte, da sind wir immer mit der Awo hingefahren, haben selbst gekocht, das war toll“, erinnert sich der gelernte Elektriker.

Doch nicht nur Homberg kam in den Genuss seines Engagements. Ab 1975, die Stadt Homberg war frisch eingemeindet, war Hubert Honnef bei der Duisburger Awo im Kreisvorstand und hat auch jahrelang auf Bezirksebene mitgewirkt. Und auch jetzt, mit 85 Jahren, hat der Rentner maximal einen halben Gang runtergeschaltet. „Ich muss raus, muss was machen, sonst wird mir langweilig“, konstatiert er entschieden – und macht direkt im selben Atemzug Werbung für beliebte Awo-Angebote: „Die Stuhlgymnastik ist ein Selbstläufer, da kommen immer ganz viele, da haben wir drei Kurse. Jeden zweiten Dienstag ist Spielenachmittag mit Mittagessen, und wir haben natürlich auch Bingo …“

Die Awo ist das lebenslange Lieblingshobby – aber die Enkelin passt auf, dass er nicht übertreibt

Man merkt schnell: Hubert Honnef sprüht vor Enthusiasmus für sein lebenslanges Lieblingshobby. Nach wie vor ist er in die Planung neuer Kurse oder Angebote involviert. Obwohl der Ortsverein seine Organisationsstruktur angepasst hat und Honnef deswegen jetzt im Präsidiumsausschuss aktiv ist. Und wenn es kurz mal nichts zu Organisieren oder Planen gibt, dann muss die Familie mit ran. So ging es neulich zur Besichtigungstour in eine Kleiderfabrik und tags darauf nach Bonn ins Haus der Geschichte. „Da hab ich dann doch gemerkt, dass ich schon einen ziemlich vollen Terminkalender für mein Alter habe“, lacht der Rentner.

+++ Folgen Sie der WAZ Duisburg auch auf Instagram +++

Neben seiner Partnerin achtet seine Enkelin darauf, dass der neue Ehrenbürger es nicht allzu sehr übertreibt. „Meine Enkelin kümmert sich rührend um den Opa, da kann eigentlich nichts schiefgehen“, erzählt er gut gelaunt. Der offizielle Festakt der Ehrung ist am Donnerstag um 17 Uhr im Homberger Bezirksrathaus. Überreicht wird ihm die Auszeichnung netterweise direkt von seinem Nachbarn aus Rheinpreußensiedlung in Hochheide. Bezirksbürgermeister Hans-Joachim Paschmann hat diesmal die Ehre. Da gibt’s bestimmt auch wieder jede Menge zu quatschen.