Duisburg. Eine neue „Haus des Döners“-Filiale hat in Duisburg eröffnet. Warum stellt man sich stundenlang für den Döner an? Wie schmeckt er? Ein Einblick.
Die Currywurst kommt aus Duisburg. Das wissen wir seit einigen Tagen. Aber nicht weinen, liebe Berliner, ihr habt ja noch den Döner. Wobei dessen Heimat am Donnerstag irgendwie auch in Duisburg war. Denn an der Düsseldorfer Landstraße hat die nächste „Haus des Döners“-Filiale eröffnet, selbstredend mit dem so beliebten Angebot: Döner für einen Cent.
Die Damen und Herren der Döner-Kette sind mittlerweile zum Glück ja Profis. Schwere Jungs in gelben Westen, noch schwerere Jungs in hautengen T-Shirts und Goldkettchen, Flatterband für die Schlange, Wassereis gegen die Hitze: Die Polizei muss nicht anrücken, wie noch damals, als der 1-Cent-Döner ein Novum war.
Warum beim Haus des Döners in die Schlange stellen? „Bester Döner, Bruder“
Allerdings hätten die Beamten das ein oder andere Mal beinahe ausrücken müssen. Nicht wegen der Dönerhungrigen, die ganz brav in der Warteschlange und der sengenden Nachmittagssonne stehen. Sondern wegen der schaulustigen Autofahrer, die ihren Äuglein in Anbetracht des Spektakels im beschaulichen Buchholz nicht trauen und unvermittelt auf die Bremse treten, um nochmal hinzuschauen.
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Locker hundert Meter weit stehen sich die Menschen auf dem Bürgersteig die Beine in den Bauch, darunter Elbay, Mahmut, Necip, Yasmin, Yaren und Liva. „Bester Döner, Bruder“ ist die Antwort auf die Frage, warum man sich in dieser Bullenhitze für die Spezialität anstellt. Na gut, der Preis von einem Cent spiele auch mit rein, gibt das Sextett zu.
„Der beste Döner in Duisburg“, geben aber auch Christian und Lennart als Begründung für ihr Durchhaltevermögen an. „Ich kenne den Besitzer aus dem Gym“, sagt Christian, „deswegen wussten wir schon seit Monaten von der Eröffnung.“ 20 Minuten, schätzen die beiden, müssen sie warten, bis sie den Döner dann tatsächlich in den Händen halten.
Der heilige Gral: Der allererste Haus-des-Döners-Döner im Duisburger Süden
Da können Zen und Abdul nur müde lachen. Die beiden beißen in die ersten, wirklich die allerersten Döner dieser Filiale an der Düsseldorfer Landstraße. Seit 12.30 Uhr standen die beiden ganz vorne in der Schlange – eröffnet wurde das Restaurant um 14.15 Uhr. Zen hat sich für einen Cent Döner mit allem gegönnt – außer Zwiebeln – Kalb und Hähnchen halb und halb. Abdul nimmt die ganze Rutsche mit und kaut genüsslich. „Ich würde sagen, eine knackige Zehn von Zehn“, und dann, zum zigsten Mal an diesem Tag: „Bester Döner in Duisburg.“
Auf der anderen Straßenseite stützt sich Renate auf ihren Hackenporsche und staunt nicht schlecht. „Unwahrscheinlich“, lächelt sie sanft, „ich komme oft hier vorbei und wusste, dass hier was aufmacht. Aber das ist der Wahnsinn.“