Duisburg. MSV-Fans haben vor zehn Jahren einen Fußballclub in Tansania gegründet. Jetzt kommt eine Delegation nach Duisburg. Diese Testspiele sind geplant.
Das Fußballmärchen um einen 2014 von Fans des MSV Duisburg gegründeten Fußballclub in Tansania geht weiter – und wird um ein besonderes Kapitel erweitert: Die „TanZebras“ kommen zum zehnjährigen Bestehen nach Deutschland. Vom 13. bis 22. September wird eine 15-köpfige Delegation in Duisburg zu Gast sein. Dies teilt der Verein „Zebraherde“ mit, dessen Mitglied Jörg Ahlbach entscheidenden Anteil an der Gründung dieses besonderen Clubs in Ostafrika hat.
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Bei einer Weltreise war es sein Ziel, Trikotsätze an Straßenfußballer in Armenvierteln auf allen Kontinenten zu verteilen. Sein erster Stopp: Tansania. In dem Vorort Gongo La Mboto der Millionenmetropole Dar Es Salaam freuten sich Straßenkinder über das weiß-blau gestreifte Dress. Und zusammen mit dem engagierten Einheimischen Don Mwakilambo entstand die Idee, den „TanZebras FC“ aus der Taufe zu heben.
Von MSV-Fans gegründet: „TanZebras“ kommen nach Duisburg
Das Projekt stieß in der heimischen Fanszene und auch beim MSV selbst schnell auf viel Gegenliebe. Die ersten Trikots, Bälle und Fußballschuhe gingen auf die Reise. Bis zur Spiellizenz war es noch ein weiter Weg, aber am Samstag, 11. Juli 2020, dann tatsächlich so weit: Die „TanZebras“ starteten in der vierten Liga des ostafrikanischen Landes. Gleich in der ersten Saison schafften sie den Aufstieg. Aktuell gibt es vier Mannschaften – ein Herren-, ein Frauen- und zwei Juniorenteams.
Von Anfang an ist es aber nicht nur bei der sportlichen Unterstützung geblieben. So gelang es zum Beispiel, die Mitglieder des Clubs mit den ersten Krankenversicherungen ihres Lebens auszustatten.
Permakultur- und Schulprojekt in Tansania
Auch ein Permakultur-Projekt wurde initiiert, um eine große Ackerfläche zu bepflanzen. Ziel ist eine nachhaltige landwirtschaftliche Nutzung und der Verkauf der Erzeugnisse, um die Einkommenssituation der Menschen zu verbessern. Der Verein „Zebraherde“ betreibt und finanziert zudem vor Ort eine Schule, erzählt der erste Vorsitzende Mathias Langnickel.
„Über 60 Mitglieder aus der Duisburger Fanszene waren schon mehrmals in Tansania“, sagt er. Jetzt kommt es endlich zu einem Gegenbesuch – dank der Duisburger Ausländerbehörde, die laut Langnickel in Sachen Visa einen großartigen Job gemacht hat, und dank der weiter großen Hilfs- und Spendenbereitschaft. Die Sparkasse hat die Flüge bezahlt. Untergebracht ist die Delegation in Meiderich. Der Verein „Zebraherde“ hat dazu drei Ferienwohnungen gemietet, die alle in einem Haus sind.
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„Einige der Jungs haben schon angefangen, Deutsch zu lernen. Bis auf den Vorsitzenden Don ist noch keiner der Kicker aus ihrem Viertel herausgekommen“, so Langnickel. „Sie wollten unbedingt mal nach Europa.“ Nun wird ihr Traum wahr.
Vier Testspiele geplant
Vier Testspiele werden die „TanZebras“, die zwischen 17 und 24 Jahre alt sind und laut Langnickel Bezirksliga-Niveau haben, während ihres Aufenthalts in Duisburg absolvieren. Am Sonntag, 15. September, steht ab 17.30 Uhr die Partie gegen die „Zweite“ des MSV an der Westender Straße an, einen Tag später geht‘s um 19 Uhr gegen die Fußball-Crew der Sparkasse auf der Anlage der Sportschule Wedau.
Beim VfL Rheinhausen steigt am Dienstag, 17. September, um 18.30 Uhr das nächste Spiel, ehe einen Tag später bei der DJK Lösort Meiderich getestet wird. Die Uhrzeit steht hier noch nicht fest. Der Eintritt ist laut Langnickel bei allen Spielen frei.
Besuch des Deutschen Fußballmuseums
Ein Besuch des Deutschen Fußballmuseums in Dortmund steht unter anderem ebenfalls auf dem Programm der „TanZebras“. Außerdem geht‘s mit den „Lucky Zebras“, dem ersten Internet-Fanclub des MSV, am 14. September zum Auswärtsspiel der Regionalliga-Truppe der Duisburger „Zebras“ bei Fortuna Köln. Und am 21. September sind die Jungs aus Tansania auch beim Spiel der Elf von Dietmar Hirsch gegen Wiedenbrück in der MSV-Arena dabei – ein echtes Highlight.