Duisburg. In Duisburg-Neudorf sind Teile eines Hausdaches aus großer Höhe auf den Bürgersteig gestürzt. Experten untersuchen das Mehrfamilienhaus.
Aufregung am Duisburger Sternbuschweg: Am Dienstagnachmittag sind dort plötzlich Balken, Ziegel und Steine vom Dach eines Mehrfamilienhauses auf die Straße gefallen. Augenzeugen alarmierten die Feuerwehr.
Die rückte aus und sperrte die normalerweise viel befahrene Hauptstraße kurz vor der Kreuzung zur Mülheimer Straße mit Flatterband zur Hälfte ab. Schnell versammelten sich vor Ort zahlreiche Schaulustige.
Das Ausmaß des Schadens war nämlich deutlich zu sehen: Auf dem Gehweg, direkt vor dem asiatischen Restaurant, lag ein großer Haufen Schutt. Ein Loch im Dach zeigte eindeutig, woher die Ziegel und die Steine kamen. „Wahnsinn! Ich laufe hier jeden Morgen und Abend lang. Zum Glück ist niemandem etwas passiert. So etwas überlebt man doch nicht“, sagte ein Anwohner bei dem Anblick.
Die Behörden bestätigten am Mittwoch, dass niemand von den herabfallenden Trümmern verletzt wurde.
Dachschaden in Duisburg-Neudorf: Bewohner muss seine Wohnung verlassen
Doch wie geht es nun Rund um das Eckhaus weiter? „Aktuell wird intensiv durch die Untere Bauordnung der Stadt Duisburg und weitere Fachleute geprüft, ob sich noch weitere Gebäudeteile lösen könnten“, berichtete Stadtsprecher Sebastian Hiedels am Mittwochnachmitag. Die Experten waren den ganzen Tag am Sternbuschweg im Einsatz.
Ihre vorläufige Entscheiden: Die weiträumige Sperrung des Geh- und Radweges sowie der einen Fahrbahn bleibt aus Sicherheitsgründen bestehen, bis klare Erkenntnisse vorliegen. Der Verkehr wird solange wechselseitig durch eine Baustellenampel geregelt.
Autofahrer müssen an dem Knotenpunkt also vorerst mit Einschränkungen rechnen. Für wie lange, das ist offen. Die Stadtmitarbeiter stehen mit dem Eigentümer der Immobilie in Kontakt.
Folgen hat die Situation auch für den Bewohner der Dachgeschosswohnung. Er musste sein Zuhause verlassen. Die Untere Bauordnung hat eine Nutzungsuntersagung ausgesprochen. Auch hier ist unklar, wann er zurückkehren kann.
Böse Erinnerung an den Fall Grillostraße
Der Dachschaden von Neudorf ruft in Duisburg böse Erinnerungen wach: Denn die Grillostraße in Marxloh war wegen eines maroden Hauses, dessen Dachstuhl auf die Straße zu stürzen drohte für fast zweieinhalb (!) Jahre gesperrt. Der Hausbesitzer brauchte extrem lange, um das Problem zu lösen. Die Stadt sperrte den Bereich, um Passanten zu schützen. Die Folgen waren ein andauerndes Verkehrschaos und ein immer größer werdendes Müllproblem. Die Diskussionen um die Situation unweit der Weseler Straße waren groß.
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Diese Sperrung konnte erst Mitte Juli final aufgehoben werden, als der Nachweis erbracht war, dass die Reparatur wirklich für die nötige Sicherheit sorgt. Das Dokument eines Tragwerkplaners musste der Unteren Bauaufsicht vorgelegt und geprüft werden. Dann erfolgte die Freigabe und der Abtransport der Bauzäune.
Die Menschen in Neudorf hoffen nun, dass ihnen ein ähnliches Szenario in ihrer Nachbarschaft erspart bleibt.