Duisburg. Fast zweieinhalb Jahre war die Grillostraße in Duisburg gesperrt. Die Folge: Verkehrschaos und Müllberge. Damit ist jetzt Schluss. Die Gründe.

Da wird sich so mancher in Marxloh die Augen gerieben haben: Plötzlich ist das Absperrgitter an der Grillostraße weg. Genau zwei Jahre und vier Monate hatte die Straßensperrung auf Höhe der Weseler Straße für Verkehrschaos im Viertel gesorgt. Außerdem entwickelte sich der Bereich zu einem unschönen Müll-Hotspot. Das hat Anwohner und Geschäftsleute zusätzlich auf die Palme gebracht.

Die Grillostraße in Duisburg ist nach fast zweieinhalb Jahren nicht mehr gesperrt

Grund für die Sperrung war ein marodes Haus, dessen Giebel auf die Straße zu stürzen drohte. Um die Bürger zu schützen, hatte die Stadt den Bereich abgesperrt. Das hat den Besitzer Tag für Tag Gebühren gekostet, da es sich um eine Sondernutzung handelt. Bereits im Juli 2023 schien das Problem gelöst gewesen zu sein: An dem Giebel hatte sich für jeden sichtbar etwas getan.

Die Stadt konnte die Straße trotzdem nicht freigeben: Der Nachweis, dass die Reparatur wirklich für die nötige Sicherheit sorgt, stand noch aus. Dieses Dokument eines Tragwerkplaners liege der Unteren Bauaufsicht seit dem 6. Juli vor, die Sperrung der Fahrbahn konnte deshalb aufgehoben werden, so die Stadt.

Erst drohte der Giebel herunterzufallen, dann kaputte Fensterscheiben

Nicht so die des Gehweges. „Der musste zunächst noch gesperrt bleiben, weil kaputte Fensterscheiben drohten herauszufallen. Bei einer Kontrolle am 11. Juli wurde dann abschließend festgestellt, dass die zerbrochenen Fensterscheiben durch den Eigentümer entfernt und die Fenster gesichert wurden“, erklärt Stadtsprecherin Gabi Priem.

Die Stadt habe die Vertragsfirmen für Bauzäune und Straßensperren am gleichen Tage mit dem Rückbau der Sicherungsmaßnahmen beauftragt. Ganz weg sind die Bauzäune aber immer noch nicht: „Zwei konnten bisher nicht abgebaut werden, da dort zwei Fahrräder angeschlossen waren. Dieses wird aber in den nächsten Tagen nachgeholt.“

Viele Monate haben erzürnte Bürger den von der Stadt errichteten Sicherheitszaun immer wieder beiseite geräumt, um die Straße mit dem Auto passieren zu können. Das war irgendwann nicht mehr möglich: Die Stadt hatte den Zaun so befestigt, dass alles Rütteln und Schieben nichts mehr bewirkt hat.

Fast zweieinhalb Jahre lang hat es an der Grillostraße so ausgesehen.
Fast zweieinhalb Jahre lang hat es an der Grillostraße so ausgesehen. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Im März 2024 hatte sich auch die Politik eingeschaltet: Die SPD-Fraktion wollte nicht länger tatenlos zuschauen und brachte einen Vorschlag in die Bezirksvertretung Hamborn ein, wie die Situation für Anwohner und Geschäftsleute entschärft werden könnte. Eine Antwort der Verwaltung, ob ihr Vorschlag umgesetzt werden kann, steht noch aus. Die Sache hat sich jetzt mit der neuen Situation erledigt.

Den Hausbesitzer hat die lange Sperrung eine Stange Geld gekostet. Die Gebühren sind in der Sondernutzungssatzung der Stadt aufgeführt und für jeden unter www.duisburg.de (Stichwort „Sondernutzungssatzung“) einsehbar. Da die Grillostraße komplett dicht war, sind pro Tag 150 Euro angefallen. Macht in Summe mehr als 125.000 Euro.