Duisburg. Der Strand an der Masurenallee in Duisburg ist im Sommer ein echter Hotspot. Obwohl das Baden verboten ist. Ist Grillen dort plötzlich erlaubt?

Seit Jahren ist der Masurensee an der Sechs-Seen-Platte im Duisburger Süden ein beliebtes Ausflugsziel an heißen Sommertagen. Vor allem an den Wochenenden pilgern Menschen aus dem ganzen Ruhrgebiet an den Strandabschnitt am Ostufer der Sees . Dort wird gegrillt und gespielt. Im Wasser planschen Kinder mit Schwimmflügeln und Schwimmreifen, Erwachsene schwimmen oder paddeln mit Boards über den See. Niemanden scheint es zu stören, dass das Baden am Masurensee verboten ist.

Sechs-Seen-Platte in Duisburg-Wedau: Badeverbot am Masurensee

Und eigentlich auch das Grillen. Dennoch steigt einem schon von weitem der Grillgeruch in die Nase. Überall wird gebrutzelt. Während Schilder eindeutig auf das Badeverbot hinweisen, ist aber von einem Grillverbot nichts zu lesen. Das ist aber eigentlich einfach erklärt: Nur die Bereiche, an denen man Grillen darf, sind auch als Grillplätze ausgeschildert. Sonst gilt ein allgemeines Grillverbot.

Am Masurensee in Duisburg gibt es ein Badeverbot.
Am Masurensee in Duisburg gibt es ein Badeverbot. © FUNKE Foto Services | Jörg Schimmel

Auf der Internetseite der Stadt Duisburg ist zu lesen: „Grillen und Feuer machen ist auf allen Waldflächen, zu denen auch zum größten Teil die Sechs-Seen-Platte gehört, verboten, wegen der sehr großen Gefahr von Waldbränden (Ausnahme, der eigens dafür ausgewiesene Grillplatz).“ Und der befindet sich nicht an der Masurenallee sondern am Wolfssee (Grillplatz am Schmetterling).

Der Strand an der Masurenallee ist bei schönem Wetter immer gut besucht.
Der Strand an der Masurenallee ist bei schönem Wetter immer gut besucht. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Kontrolleure sind an dem Sommerwochenende vor dem Beginn der Ferien keine zu sehen. Sorgen, dass es Strafen fürs Baden oder Grillen geben könnte, macht sich hier somit kaum einer. Wie die Stadt Duisburg aber sagt, seien im gesamten Stadtgebiet Mitarbeitende des Bürger- und Ordnungsamts täglich an vielen Stellen unterwegs. Auch am Masurensee sei der städtische Außendienst vor Ort gewesen, habe „aber keine Verstöße oder Störungen festgestellt“. Aber wie kann das sein?

Auch interessant

Die Stadt Duisburg hat folgende Erklärung: „Grillen wird dort (an der Masurenallee) derzeit noch geduldet, wir prüfen aber, wie zukünftig mit der Nutzung der Fläche weiter umgegangen wird“, sagt Stadtsprecher Christoph Witte. Spätestens Ende des Jahres werde der Platz durch die Baumaßnahme Sechs-Seen-Wedau voraussichtlich in der derzeitigen Form nicht mehr nutzbar sein.

Zusätzlicher Sicherheitsdienst sorgt für Sicherheit und Sauberkeit

Ende November 2023 hatte die Stadt Duisburg noch ein neues Kontrollverfahren angekündigt, dass im Frühjahr 2024 umgesetzt wurde. Seitdem gibt es einen zusätzlichen Sicherheitsdienst, der für Sicherheit und Sauberkeit sorgen soll. „Dieser Sicherheitsdienst rückt bei Bedarf aus, kontrolliert wird auch an Wochenenden“, erklärt der Stadtsprecher. „Falls etwa aufgrund der Wetter-Prognosen oder geplanter Veranstaltungen mit mehr Besuchern und Beschwerden zu rechnen ist, wird entsprechend Personal aktiviert.“

Das Sicherheitspersonal suche dann laut Sprecher das Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern „und weist sie auf etwaiges Fehlverhalten hin. Falls nötig, kann der städtische Außendienst die Kolleginnen und Kollegen zeitnah unterstützen. Sie stehen im direkten Kontakt.“ Verstöße gegen das Bade- und Grillverbot wurden bisher jedoch kaum geahndet. Ganze vier Verwarngelder habe es im April 2024 wegen Grillen außerhalb des erlaubten Platzes gegeben. NIcht aber an der Masurenallee, denn dort wird das Grillen ja geduldet. Noch.