Duisburg-Hochfeld. Duisburg-Hochfeld ist ein heißer Stadtteil. Eine Arbeitsgruppe will deswegen Bäume pflanzen – auch um die Kulturen zusammenbringen.

Bald ist Sommer im Duisburger Stadtteil Hochfeld. Dann „kleben die Leute wieder auf sehr dichtem Raum zusammen“, beschreibt Britta Söntgerath. Die Wohnungen seien zu klein und Nachbarn träfen sich draußen. „Dann ist es gut, wenn es hier Flächen gibt, auf denen man sich aufhalten kann“, erklärt die Duisburgerin, die in ihrem Wahlkreis bei der Landtagswahl 2022 erstmals als Kandidatin der proeuropäischen Partei Volt antrat.

Eine Hochstamm-Esskastanie wurde von der Arbeitsgemeinschaft „Grün für Hochfeld“ gepflanzt. Die AG will den Stadtteil aufwerten und träumt von Nachbarn, die gemeinsam gärtnern.
Eine Hochstamm-Esskastanie wurde von der Arbeitsgemeinschaft „Grün für Hochfeld“ gepflanzt. Die AG will den Stadtteil aufwerten und träumt von Nachbarn, die gemeinsam gärtnern. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Gemeinsam mit ihren Mitstreitern von der Arbeitsgruppe „Grün für Hochfeld“ will sie nun dafür sorgen, dass der Stadtteil grüner wird. Denn in dem Viertel seien besonders viele Flächen betoniert, asphaltiert oder anderweitig befestigt – ein großes Problem. „Wir sind, was die Temperaturen angeht, ein Spitzenreiterort“, erklärt Britta Söntgerath. Auch auf den Sauerstoffgehalt der Luft habe die Versiegelung erhebliche Auswirkungen.

Duisburg-Hochfeld: Zu viele Flächen sind versiegelt

Die Arbeitsgemeinschaft „Grün für Hochfeld“ will deswegen den Stadtteil aufwerten, träumt von Flächen, die aufgebrochen werden, um als Beet zu dienen, und von Nachbarn, die gemeinsam gärtnern. Von Begegnungen, die sich beim Pflanzen und Gießen über die Kulturen hinweg ergeben. Jeder könne etwas tun. „Schon ein, zwei Kübel mit Blumen vor der Haustüre bringen etwas“, erklärt Ahmet Emre von „Grün für Hochfeld“. Auch andere, „grüne“ Ideen für den Stadtteil sind immer willkommen.

Als erste Aktion pflanzte die AG in der Grünanlage Platanenhof eine 20 Zentimeter dicke Hochstamm-Esskastanie, einen sehr widerstandsfähigen Baum, der vielen Insekten und Bienen Nahrung bietet. „Die Esskastanie kann bis zu 500 Jahre alt werden“, erläutert Bezirksbürgermeisterin Elvira Ulitzka, ebenfalls Mitglied der Arbeitsgemeinschaft.

Elvira Ulitzka, Bezirksbürgermeisterin und Mitglied der AG „Grün für Hochfeld“, freut sich, den richtigen Baum für die richtige Stelle gefunden zu haben.
Elvira Ulitzka, Bezirksbürgermeisterin und Mitglied der AG „Grün für Hochfeld“, freut sich, den richtigen Baum für die richtige Stelle gefunden zu haben. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Sie freute sich, die diesjährige Baumpflanzaktion der Bezirksverwaltung begleiten zu können – und den richtigen Baum für diese Stelle in der Nähe eines Spielplatzes gefunden zu haben. „Die Esskastanie bildet Maronen aus. Die sind essbar und können gesammelt werden“, sagt Ulitzka. „Und mit den Schalen können Kinder etwas Schönes basteln.“

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Der erste in Hochfeld gepflanzte Baum, der im Alltag von den Wirtschaftsbetrieben gepflegt werden soll, bildet damit den Auftakt für „viele weitere Aktionen“, die die AG – auch mit Blick auf die IGA27 – plant. Denn die Internationale Gartenausstellung soll Duisburg grün und lebenswert präsentieren.

„Es gibt sehr viele gute Ideen in der Arbeitsgemeinschaft, das ‚Grün‘ im Stadtteil Hochfeld zu erhalten und auszubauen“, erklärt Bezirksmanager Torben Nübel. In den kommenden Wochen und Monaten würden „potenzielle Flächen lokalisiert“. Denn die Esskastanie im Platanenhof soll nur der Anfang gewesen sein.

>> „Grün für Hochfeld“: So kann man sich einbringen

  • Die Arbeitsgemeinschaft „Grün für Hochfeld“ tagt mehrmals im Jahr und wird vom Stadtteilbüro Hochfeld begleitet.
  • „Für weitere Ideen sind wir aufgeschlossen“, so Lisa Jacoby, Koordinatorin der AG im Stadtteilbüro Hochfeld. Wer mitmachen möchte, kann sich an das Stadtteilbüro wenden.
  • Die AG „Grün in Hochfeld“ hat sich aus vielen engagierten Personen aus dem Forum „Leben in Hochfeld“ gebildet.
  • Das Stadtteilbüro, Heerstraße 109, ist auch bei Facebook zu erreichen oder über die Homepage der Stadt.