Duisburg. Über eine Million Euro wurde am Robert-Bosch-Berufskolleg in neue Technikräume investiert. Wie Schüler und auch Unternehmen profitieren sollen.

Seit 125 Jahren werden Schüler am Robert-Bosch-Berufskolleg an der August-Thyssen-Straße in Duisburg-Obermarxloh ausgebildet, mit der Einweihung der zwei neuen Labore für den Bereich Elektrotechnik trifft Tradition auf Moderne. 100 Vollzeitschüler und 450 Schüler, die zurzeit eine Berufsausbildung machen, können die Labore ab sofort nutzen.

Über eine Million Euro wurde in den Ausbau und die Einrichtung investiert, eine Eröffnung hätte früher stattgefunden, allerdings bremste die Pandemie die Planungen aus. Jetzt konnte Schulleiterin Simone Peeters, zusammen mit Astrid Neese, Dezernentin für Bildung, Arbeit und Soziales der Stadt, die neuen Räumlichkeiten präsentieren.

Das größere der beiden Labore hat eine Länge von 14 Metern und punktet mit viel Raum und fahrbaren Tischen, die eine flexible Unterrichtsgestaltung ermöglichen. Schulleiterin Peeters ist stolz auf die Umsetzung dieses Prestigeprojektes: „Dieses Labor ist wichtig für die Azubis, wir können den Schülern hier nun die beste Technik präsentieren. Wir setzen damit auch ein Zeichen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.“

Das bieten die neuen Laborräume am Robert-Bosch-Berufskolleg

Bei der Führung durch die neuen Labore zeigten die Schüler, was jetzt alles möglich ist. An einem Modell kann die komplette elektrische Installation eines Mehrfamilienhauses vollzogen werden. Es bietet die Möglichkeiten, elektrische Themengebiete zu erforschen und praxisnah zu lernen. Astrid Neese lauschte gespannt den Schülern, als sie über ihre Arbeiten berichteten. Neese betont die Impulse, die von dieser Investition ausgehen: „Diese Labore sind wichtig für den Standort, damit techniknahe Berufe erlernt werden. Die Ausstattung steht für eine gute Ausbildung der Schüler. Viele junge Menschen und Unternehmen werden davon in Zukunft profitieren können.“

Bildungsdezernentin Astrid Neese (links) hat sich die neuen Räume in Duisburg-Obermarxloh angesehen.
Bildungsdezernentin Astrid Neese (links) hat sich die neuen Räume in Duisburg-Obermarxloh angesehen. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

In den Laboren selber herrscht geordnetes Chaos, Steckdosenleisten, leuchtende Lampen und viele Kabel und Messgeräte bestimmen das Bild, es geht vor allem darum, den Schülern die unterschiedlichen Stromschaltungen näher zu bringen. Sicherheit ist das höchste Gut, die Lehrer zeigen den Schülern als erstes, warum Strom so gefährlich ist und wie man sich vor einem elektrischen Schlag schützen kann.

Warten auf Computer und Steuerungsmodelle

Schüler Johannes Hüter ist 23 Jahre alt und macht eine Ausbildung als Energie- und Gebäudetechniker und ist im letzten von drei Lehrjahren. Er bereitet sich zurzeit auf seine Abschlussprüfung im November vor. Zwei Wochen arbeitet er im Betrieb, anschließend geht es für eine Woche zum Kolleg, für ihn und seine Mitschüler sind die neuen Möglichkeiten eine deutliche Verbesserung: „Ich habe ein sehr gutes Gefühl dabei, hier in den neuen Laboren zu stehen. Die Theorie lässt sich hier sehr gut mit der Praxis verbinden. Die Ausbildung ist praxisnah und greifbarer.“

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Komplett eingerichtet sind die Labore noch nicht, es fehlt noch der eine oder andere Computer und Steuerungsmodelle. Die Firma Siemens liefert die Modelle derzeit nicht an Schulen aus, die Industrie genießt hier absoluten Vorrang. Es ist also noch ein wenig Geduld gefragt.

>>Das Robert-Bosch-Berufskolleg

  • Die Schwerpunkte des Berufskollegs liegen in den Bereichen Elektrotechnik und Metalltechnik in Berufen des Dualen Systems.
  • Derzeit besuchten 2000 Schülerinnen und Schüler das Kolleg. Mehr Informationen zur Schule unter: https://www.rbbk-duisburg.de