Duisburg-Hamborn. Die Wirtschaftsbetriebe bauen in Hamborn ein neues Salzlager. Es soll die Versorgung des Duisburger Nordens mit Streugut erheblich verbessern.

Die Wirtschaftsbetriebe vergrößern sich in Duisburg-Hamborn: In direkter Nachbarschaft zum Recyclinghof entsteht in den kommenden Monaten ein neues Salzlager. Von dort aus wird künftig der Norden der Stadt sowohl rechts- als auch linksrheinisch mit Streugut versorgt, was die Einsätze bei Wintereinbrüchen erheblich erleichtern soll.

Das etwa 4500 Quadratmeter große Areal neben dem Recyclinghof gehört zum Gewerbegebiet Zebra-Park. Ein Soletank wurde bereits auf der Brachfläche abgestellt. Was es sonst noch braucht, um die Räumfahrzeuge der Wirtschaftsbetriebe bei Schnee und Eis zu befüllen, soll schon Ende Oktober fertig sein: Ein Lager für bis zu 2000 Tonnen Salz, ein automatisiertes Ladesilo sowie eine Lkw-Halle.

Straßenräumung in Duisburg ist enormer logistischer Aufwand

Das moderne Silo soll Fahrzeuge in kürzester Zeit befüllen, sowohl am Tag als auch – falls nötig – im Nachtbetrieb. Die Lkw-Halle soll nicht zuletzt den benachbarten Recyclinghof entlasten, auf dem bisher auch Streufahrzeuge geparkt werden.

Auch interessant

„Das alles ist für uns ein großer Fortschritt“, sagt der Bereichsleiter der Wirtschaftsbetriebe Norbert Lorenz beim Spatenstich. Bislang wird Streugut aus dem zentralen Lager in Hochfeld in alle Ecken der Stadt gefahren. Künftig sind die Wege deutlich kürzer. Diesen Fortschritt lässt sich das städtische Unternehmen etwa zwei Millionen Euro kosten.

Welchen logistischen Aufwand die Straßenräumung im Winter allein im Duisburger Norden bedeutet, veranschaulicht Lorenz anhand einiger Zahlen: „Üblicherweise rücken acht bis neun Fahrzeuge aus und legen zusammen eine Strecke von etwa 950 Kilometer zurück. Bei drei Runden am Tag sind das fast 3000 Kilometer Straße.“

Beigeordneter mit Entwicklung des Zebra-Parks zufrieden

Stadtentwicklungsdezernent Martin Linne bezeichnet es als glückliche Fügung, dass direkt neben dem Recyclinghof Platz für diesen weiteren Geschäftsbereich der Wirtschaftsbetriebe ist. Auf einen solchen Komplex seien andere Bezirke durchaus neidisch.

Die Wirtschaftsbetriebe Duisburg haben bereits einen Soletank auf der Brachfläche ihres künftigen Salzlagers geparkt.
Die Wirtschaftsbetriebe Duisburg haben bereits einen Soletank auf der Brachfläche ihres künftigen Salzlagers geparkt. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Mit der Entwicklung des ganzen Zebra-Parks ist Linne grundsätzlich zufrieden. „Es gab mal große Pläne, die vielleicht zu groß waren“, blickt der Beigeordnete zurück. Ein Frankfurter Investor sah dort einst neben Produktions- und Logistikstandorten Verkaufsflächen und Ausstellungsräume vor.

Gewerbegebiet am Hamborner Bahnhof stagniert

Nun kommt das Salzlager der Wirtschaftsbetriebe, und weiter östlich baut das türkische Schnellrestaurant Ali Baba aus Marxloh eine neue Großbäckerei samt Gastro-Bereich. Auch für kleinere Parzellen auf dem Gelände gebe es aktuell Interessenten, so Linne.

Auch interessant

Hamborns Bezirksbürgermeisterin Martina Herrmann (SPD) freut sich auf weitere kleinere Unternehmen und neue Arbeitsplätze, die im Zebra-Park noch entstehen sollen. Im Idealfall könnte dessen Entwicklung auch auf die Umgebung positiven Einfluss haben, sagt sie mit Blick auf das angrenzende Gewerbegebiet am alten Hamborner Bahnhof, dessen Entwicklung stagniert: „Vielleicht könnte der Zebra-Park auch diese Flächen attraktiver machen.“

>>AUFHEBUNG DES BEBAUUNGSPLANS FÜR DEN ZEBRA-PARK

• Um den Bau des Lagers zu ermöglichen, musste zunächst der Bebauungsplan aufgehoben werden. Der sah – gemäß den einstigen Plänen für den Zebra-Park – andere Formen von Gewerbe dort vor.

• Wie der Beigeordnete Martin Linne erklärt, ermöglicht jetzt die Nutzung des angrenzenden Grundstücks als Recyclinghof die schnelle Aufhebung dieses Bebauungsplans zugunsten eines weiteren Standorts der Wirtschaftsbetriebe. So muss kein neuer Plan erarbeitet werden, was viel Zeit spart.