Duisburg. Wie und wo die Wirtschaftsbetriebe Duisburg mit einem Projekt den Verkehr optimal steuern und gleichzeitig Schadstoffemissionen senken wollen.

Die Wirtschaftsbetriebe wollen nach eigenen Angaben gegen Ende 2022 ein Konzept zur umweltsensitiven Verkehrssteuerung in Duisburg umsetzen. Im Fokus stehen die Mülheimer Straße in Neudorf sowie die Duisburger Straße im Norden der Stadt im Bereich zwischen Grillo- und Harnackstraße. Die Redaktion hat sich das Projekt mit dem komplexen Namen „Verstetigung des Verkehrs – Umsetzung einer strategischen Verkehrssteuerung auf zwei Hauptverkehrsachsen im Duisburger Stadtgebiet“ erklären lassen.

Es basiert auf dem „Green-City-Plan Duisburg“, in dem verschiedene Maßnahmen für eine nachhaltige und emissionsfreie Mobilität in der Stadt aufgeführt sind. Verkehrsampeln auf diesen Strecken sollen zum Beispiel künftig automatisch deutlich flexibler und wirkungsvoller auf die aktuelle Verkehrslage reagieren können. Durch einen optimierten Verkehrsfluss sollen nicht nur Autofahrer und ÖPNV-Nutzer schneller von A nach B kommen, sondern gleichzeitig auch Schadstoffemissionen reduziert werden.

Wirtschaftsbetriebe Duisburg wollen Qualität der Grünen Welle verbessern

„Wir hatten Erkenntnisse, dass die Qualität der Grünen Welle sowohl auf der Duisburger als auch auf der Mülheimer Straße zu wünschen übrig lässt, was immer wieder zu Staus geführt hat. Wir haben dies überprüft und in der Tat Verbesserungsbedarf bei 20 Ampelanlagen auf beiden Straßen festgestellt“, sagt Sandra Terporten, Bereichsleiterin Straße/Verkehrssteuerung bei den Wirtschaftsbetrieben.

Sandra Terporten ist Bereichsleiterin Straße/Verkehrssteuerung bei den Wirtschaftsbetrieben in Duisburg.
Sandra Terporten ist Bereichsleiterin Straße/Verkehrssteuerung bei den Wirtschaftsbetrieben in Duisburg. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Nach bereits vollzogenen kleineren Änderungen bei den Grünphasen und auch Modernisierungen kompletter Ampelanlagen wie zum Beispiel an der Kreuzung Duisburger Straße/ Willy-Brandt-Ring/Stockholmer Straße wollen die Wirtschaftsbetriebe nun weitere Daten sammeln und vor Ort permanent Messungen in Echtzeit durchführen. Es geht um die Menge des motorisierten Verkehrs, differenziert nach Fahrzeugklassen, die mittlere Geschwindigkeit, die Verkehrsdichte, die Reise- beziehungsweise Fahrzeiten auf den jeweiligen Streckenabschnitten und die Messung von Luftschadstoffen.

Messgeräte werden an Masten entlang der Strecke befestigt

„Die Geräte werden voraussichtlich an Beleuchtungsmasten oder anderen bereits vorhandenen Masten entlang der Strecke befestigt und sind nicht größer als die Verkehrskameras, die man ja schon im Stadtgebiet sieht“, erklärt Jessica Richter, Arbeitsgruppenleiterin für die Verkehrssteuerung bei den Wirtschaftsbetrieben.

Ein Vergabeverfahren zur Lieferung eines entsprechenden Messstellennetzes läuft derzeit noch. „Angebote liegen bereits vor“, so Richter. „Bis Ende August soll die Entscheidung fallen, wer den Zuschlag bekommt. Wir hoffen, dass wir dann Ende des Jahres mit den Messungen starten können.“

Das System soll an den Verkehrsrechner angeschlossen werden, um die Ampeln je nach aktuellem Ereignis wie Staus oder Streckensperrungen in den untersuchten Bereichen automatisch optimal zu schalten. Eine Ausweitung des Projekts auf weitere Straßen ist nach Angaben der Wirtschaftsbetriebe denkbar.

>> FÖRDERMITTEL VOM BUND

  • Das Gesamtvolumen für das Projekt liegt nach Angaben der Wirtschaftsbetriebe Duisburg bei 875.000 Euro.
  • Vom Bund gibt es Mittel in Höhe 612.000 Euro, so dass die Förderquote bei 70 Prozent liegt.