Duisburg. In der Corona-Pandemie zieht es viele Menschen nach draußen. Das führt in Duisburg zu mehr Müll. Wie die Wirtschaftsbetriebe darauf reagieren.
In der Corona-Pandemie verbringen viele Duisburger ihre Freizeit an der frischen Luft. Doch dabei werden immer häufiger Verpackungen und Kaffeebecher zurückgelassen. Um die Duisburger für das sogenannte Littering zu sensibilisieren, haben die Wirtschaftsbetriebe Duisburg am Mittwoch ihre Kampagne „Behandle deinen Müll nicht wie den letzten Dreck“ vorgestellt.
Littering beschreibt das Wegwerfen von Einwegplastik, erklärt Thomas Patermann von den Wirtschaftsbetrieben Duisburg, bei der Vorstellung der Kampagne im Rheinpark. Die Beseitigung von Littering, also das Aufsammeln von Einwegmaterialien wie Kaffeebechern, koste runtergebrochen auf Duisburg 4,2 Millionen Euro im Jahr. „Das bedeutet, dass in Duisburg rund 9000 Tonnen Einwegmaterialien aus der Landschaft gesammelt werden, erklärt Patermann. „Deswegen ist uns die Kampagne wichtig“.
So wollen die Wirtschaftsbetriebe Duisburg nun auf das Müll-Thema aufmerksam machen
Um auf das Thema auch während Corona aufmerksam zu machen, haben die Wirtschaftsbetriebe mithilfe der Agentur „Kaiserberg“ neue Wege beschritten. So sind neben Plakaten im gesamten Stadtgebiet, Social-Media-Anwendungen, Sitzmöbel in Form einer Zigarettenkippe sowie Graffiti entstanden. Die vom Künstler Marten Dalimot gestalteten Graffiti sind im Rheinpark und an der Landfermannstraße zu finden und zeigen einen trauernden To-go-Kaffeebecher namens „Bernd Becher“, der zusammengekauert neben einem Mülleimer sitzt. Daneben prangt der Spruch „Behandle deinen Müll nicht wie den letzten Dreck“, welcher mit der Aufforderung „gib mir lieber ein Zuhause“, verbunden ist.
Mithilfe der Augmented-Reality-App „Artivive“ kann das Graffito sogar zum Leben erweckt werden.
Duisburger sollen ihre Stadt sauber halten
Mit der Kampagne wollen wir die Menschen auf spielerische Art und Weise erreichen und hoffen, dass sie uns unterstützen“, so Sarah Lampe, Sprecherin der Wirtschaftsbetriebe. Da Aufräumen allein nicht reiche, sei es wichtig, dass die Menschen dabei helfen, Duisburg sauber zu halten. „Damit möchten wir die Menschen mit künstlerisch geschaffenen Alternativen zum Sauberhalten motivieren“, erklärt Oliver Vornholt von der Agentur für Markenkommunikation „Kaiserberg“. Dabei gehe es darum, „die Werte, die jeder kennt, zu aktivieren, damit sich die Menschen mit dem Thema Sauberkeit beschäftigen.“
Kampagne soll bis Herbst 2022 laufen
In der noch bis zum Herbst 2022 laufenden Kampagne sind viele weitere Aktionen, wie das Aufstellen von sogenannten Gum-Walls am Duisburger Hauptbahnhof geplant. Dort können Menschen mit Kaugummis für ihre Lieblings-Müllies, also fiktiven Müllfiguren wie „Kai Kippe“ oder „Bernd Becher“, abstimmen. Folgen sollen zudem GIFs, die in die eigene Social-Media-Story eingebaut werden können. Geplant ist darüber hinaus ein Animationsfilm über „Bernd Becher“ und „Kai Kippe“ sowie eine digitale Mitmachaktion, die am 17. Mai stattfindet.
>>Plakate sind mehrsprachig gestaltet
Die Kampagne der Wirtschaftsbetriebe Duisburg zum Thema Littering, arbeitet mehrsprachig. Auf den Plakaten ist der Spruch „Benutze Abfalleimer“ auf Türkisch, Arabisch, Rumänisch und Bulgarisch abgedruckt.