Duisburg.. Zum ersten Mal seit der Eröffnung 1994 knackt der Landschaftspark voraussichtlich die Eine-Million-Marke. Durch das Kulturhauptstadtjahr wurde die Anlage so bekannt, dass die Buchungen der Hallen extrem zunahmen. Zur Zeit stehen Reparaturen an.
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Besucherrekord im Landschaftspark Duisburg-Nord: Zum ersten Mal seit der Eröffnung im Jahr 1994 knackt die Freizeiteinrichtung in Meiderich voraussichtlich die Eine-Million-Marke. „Wir haben zwar in diesem Jahr etwas weniger Gäste, die nur wegen des Landschaftsparks kommen als im Kulturhauptstadtjahr 2010. Dafür haben wir unsere Indoor-Veranstaltungen sehr stark ausweiten können“, sagte Landschaftspark-Chef Ralf Winkels im Gespräch mit der Redaktion.
Das 2010-Ruhrgebiet-Event im vergangenen Jahr bescherte dem weltweit einzigartigen Park bereits einen enormen Gäste-Zulauf: Rund 771.500 Menschen schlenderten damals über die Industriebrache mit ihren stillgelegten Anlagen, kletterten auf Hochofen 5 und genossen die Aussicht über Duisburg, das halbe Ruhrgebiet und den Niederrhein. Die Anlage wurde dadurch so bekannt, dass die Buchungen der Hallen durch Firmen extrem zunahmen. Die Industriekulisse macht sich gut für Präsentationen wie neue Autos, aber auch für Messen. So sind die verschiedenen Veranstaltungsräume in diesem Jahr an 223 Tagen gebucht, das entspricht einem Zuwachs von 30,4 Prozent. Im Jahr 2010 waren die Locations an 171 Tagen gebucht. Allein die Kraftzentrale, die sich für große Messen, Kulturevents und Firmenpräsentationen eignet, ist an 85 Tagen belegt, 2010 waren es gerade mal 38 Tage.
2,7 Millionen Euro für Reparaturmaßnahmen
Wer dieser Tage durch den Park spaziert, hört tagsüber Gehämmer und kreischende Trennjäger. Grund: An etlichen Stellen muss die Standsicherheit der einstigen Industrieanlagen kontrolliert werden. Wo immer nötig, werden auch gleich Reparaturen durchgeführt. „Wir investieren in diesem Jahr 2,7 Millionen Euro in diese Maßnahmen“, so Winkels. Das Gesamterscheinungsbild ist dadurch etwas gestört: Das Windenhaus und ein Hochofen etwa sind wegen der Arbeiten eingerüstet. Anders könnten die Fachleute aber nicht sicher zu den schafhaften Stellen in schwindelerregender Höhe gelangen. Ende September, Anfang Oktober sollen diese Maßnahmen enden. Vorher jedoch muss noch die Autobahn 59 an einem Wochenende gesperrt werden: Alte Gasleitungen, die über die Fahrbahnen vom Delta-Musik-Park kommend in den Landschaftspark führen, müssen ebenfalls saniert, bzw. demontiert werden.
Stichwort: Demontage. Bislang ist es Winkels und seiner Mannschaft gelungen, alle alten Anlagen so zu erhalten, dass der Besucher den Eindruck hat, ein zwar stillgelegtes, aber trotzdem komplettes Hüttenwerk zu betreten. Ob das in Zukunft weiter möglich ist, vermag Winkels derzeit nicht zu sagen. Die Sicherheitsanforderungen sind hoch, und somit teuer. Ob das zur Verfügung stehende Geld (jährlich 2,3 Mio. Euro, die zu gleichen Teilen von der Stadt und dem Land kommen) künftig zusammen mit den Einnahmen durch die Hallenvermietungen reicht, sei eher fraglich. Die Auftauhalle etwa, am Rande des Parks auf einem Hügel gelegen, ist schon jetzt so marode, dass sie erst einmal mit einem Bauzaun abgeschottet werden muss. Ob sie jemals repariert oder irgendwann abgerissen wird, kann heute noch niemand sagen. Ziel ist es aber, so Winkels: „Die Hochofenkulisse optisch zu erhalten.“