Duisburg. Das kam unerwartet: Schon nach zwei Jahren ziehen sich Gudrun Sommer und Christian Koch als künstlerische Leiter der Duisburger Filmwoche zurück.
Der Rückzug kam überraschend: Dass Gudrun Sommer und Christian Koch schon nach zwei Festivalausgaben die Duisburger Filmwoche nicht weiter leiten würden, hatte sich nicht abgezeichnet. „Nach außen vielleicht nicht“, so Gudrun Sommer, aber dass es nach zwei Jahren eine neue Bewertung geben würde, sei für sie und Koch „von vornherein klar gewesen“.
Gudrun Sommer und Christian Koch waren als Führungsduo im Frühjahr 2019 kurzfristig als Nachfolger von Werner Ružička verpflichtet worden. Die Arbeitsverträge mit der Stadt Duisburg laufen Ende März 2021 aus. Christian Koch „möchte jetzt etwas anderes machen“. Er sei 50 Jahre alt und benötige nach zehn Jahren anspruchsvoller Arbeit mal eine Pause.
Gudrun Sommer konzentriert sich auf „ihr“ Festival doxs!
Gudrun Sommer konzentriert sich wieder auf das Kinder- und Jugendfilmfestival doxs!, das sie mit aus der Taufe gehoben hat und das 2021 sein 20-jähriges Jubiläum feiert. Beide betonen, dass sie nicht etwa wegen Konflikten miteinander aufhören. „Eine Doppelspitze macht Sinn, wenn man einen gemeinsamen künstlerischen Nenner hat und sich ergänzt“, sagt Sommer: „Ich habe keine Ahnung von Verwaltung, Christian kennt sich damit aus.“
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„Wie viel Verwaltungsarbeit es war, hat uns schon überrascht“, sagt Koch. Zum Hintergrund: Mit dem Ausscheiden Ružičkas hatte der damalige Kulturdezernent Thomas Krützberg die Filmwoche, die aus der freien Szene kam und der Volkshochschule zugeordnet war, stärker in die Stadtverwaltung eingebunden. Vor allem, um die prekären Arbeitsverhältnisse des Festivalteams auf eine solide Tarifvertragsbasis zu stellen. Andererseits bedeutet eine Eingliederung in die Stadtverwaltung mit ihren hierarchischen Strukturen auch mehr Bürokratie.
Noch mal neu über das Dokumentarfilm-Festival nachdenken
„Wir machen uns um die Filmwoche keine Sorgen, das Festival steht super da“, sagt Koch: „Jetzt ist ein guter Moment, noch mal neu über das Festival nachzudenken.“ Wie Kulturdezernentin Astrid Neese versichert, soll die in den vergangenen zwei Jahren geschaffene Struktur der Festivals weiter entwickelt werden. „Die Duisburger Filmwoche und doxs! sind wichtige kulturelle Markenzeichen von Duisburg weit über die Stadt hinaus und werden dies auch in Zukunft sein.“ Die Filmwoche werde fortgeführt. Zunächst müsse eine neue künstlerische Leitung gefunden werden. Ob das Festival in diesem Jahr stattfinden kann, werde geprüft.
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