Duisburg-Hochfeld. Da rollt was auf Duisburg zu: Die Gründer des Skate-Vereins suchen Mitstreiter, um eine Halle zu eröffnen. Es soll ein großes DIY-Projekt werden.

Fabio Maio, Luka Hamacher, Nils Markowski, Sven Düntgen und zahlreiche Mitstreiter wollen in Duisburg mächtig was ins Rollen bringen. Die Rollbrettfreunde haben im Dezember 2020 den „Skateboard-Verein Duisburg“ gegründet und planen nun, eine eigene Halle zu eröffnen. Dort könnten sie dann unabhängig vom Wetter auch im Winter trainieren. Ein Objekt haben sie bereits in Aussicht. Zu kommerziell soll es aber nicht werden, vielmehr ein riesiges „Do it yourself“-Projekt. Doch der Reihe nach.

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„Die Jüngste ist bei uns sechs Jahre alt, der Älteste über 50“, sagt Sven Düntgen. Für viele Skater ist der Rheinpark ein beliebter Anlaufpunkt. „Aber da ist es bei gutem Wetter oft überlaufen“, weiß Fabio Maio. Das Büro seines Tattoostudios in Hochfeld dient ihnen derzeit als Vereinsheim. Luka Hamacher ergänzt: „Und der Rheinpark hat echt für Anfänger nicht viel zu bieten. Die Sachen sind da eher für Leute, die schon skaten können.“

Duisburger finden: „Skateboarden ist mehr als ein Sport. Das ist ein Lebensgefühl“

Der 38-Jährige und die anderen kennen sich lange. Alle haben schon vor Jahren mit dem Skaten angefangen. „Die Skaterszene ist wie eine Familie“, erzählen sie und erinnern sich an einen Flashmob im vergangenen Jahr, den sie zum „Go Skateboarding Day“ initiiert haben. Das Event kommt aus den USA und wie zufällig sind an diesem Tag zahlreiche Leute mit Boards unterwegs. Gemeinsam zogen mehrere dutzend Personen zum Innenhafen, um sich gegenseitig ihre Fähigkeiten am Brett zu zeigen. „Skateboarden ist ein Lebensgefühl“, findet Fabio Maio.

Flyer, Aufkleber und Boards in Vereins-Optik gibt es bereits.
Flyer, Aufkleber und Boards in Vereins-Optik gibt es bereits. © FUNKE Foto Services | Foto: Tanja Pickartz

Zuletzt hat Hamacher, der im offenen Ganztagsbereich arbeitet, sein Wissen und Können auch an Kinder vermittelt. „Ganz basic, erst einmal lernen, die Balance zu halten und auf dem Board zu stehen.“ Aber auch dafür ist es im Rheinpark normalerweise zu trubelig. In Kooperation mit dem Stadtsportbund hat er dann einen Kurs an der Wedau gegeben. „Der ist echt gut angekommen.“

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Früher, als es noch nicht so viele offizielle Parks gab, dienten eben Geländer oder Parkhäuser als Parcours – allerdings immer nur so lange, bis der Security-Dienst kam. Da habe es im Ruhrgebiet noch viele Skatehallen und Shops für Equipment gegeben. Doch die sind mit der Zeit verschwunden.

Verein will zum Start 10.000 Euro zusammen bekommen

„Wir haben schon lange davon geträumt, sowas aufzubauen“, erklären die Gründungsmitglieder, die in den sozialen Netzwerken gerade aktiv um Mitglieder werben. Deren Beiträge alleine werden aber nicht reichen, um so eine Halle zu betreiben. „Wir haben im Internet nach Objekten gesucht, aber so richtig war nie etwas dabei“, erinnern sie sich. Der Kontakt zur Wirtschaftsförderung kam dann über eine Kundin von Fabio Maio zustande. Sie vermittelte zum Immobilienservice der Stadt. Der wiederum leitete die Jungs zur Duisburg Business Innovation weiter. Und dort brachte man den jungen Verein in Kontakt mit einem Hallenbesitzer. „Das war wirklich sehr nett. Und der Besitzer lässt uns jetzt Zeit, damit wir das Geld für den Start zusammen bekommen“, so Luka Hamacher.

10.000 Euro müssen es schon werden. Die Anlagen wollen sie dann alle selbst bauen. „Es gibt total viele, die Bock haben, uns dabei zu unterstützen. Wir haben so viele Leute mit den unterschiedlichsten Talenten bei uns, uns muss niemand ans Händchen nehmen.“ Stattdessen freuen sich alle, wenn sie dabei sind, wie ihr eigenes Ding entsteht. Dafür sollen demnächst noch Sponsoren und andere Geldgeber angesprochen werden. „Eigentlich will die Stadt doch, dass junge Leute sich engagieren und selbst was ins Leben rufen“, weiß Luka Hamacher. Das Angebot in der Halle soll dann auch dazu beitragen, dass wieder mehr Kinder und Jugendliche den Sport für sich entdecken.

Nun hoffen sie, dass sich noch mehr Mitstreiter finden, damit richtig Bewegung in die Sache kommt.

>> Die Kontaktmöglichkeiten

Wer selbst mitmachen oder die Skater unterstützen möchte, kannt sich per Mail bei ihnen melden: skate.ev.du@gmail.com

Auf Facebook und bei Instagram kann man zudem die Aktivitäten des Vereins verfolgen. Dort fordern sie ihre Fans auch auf: „Meldet euch an und macht mit.“