Duisburg-Mündelheim. Mündelheimer stufen den schadhaften Belag der Fußgängerbrücke über die B 288 als gefährlich ein. Stadt Duisburg sieht keinen Handlungsbedarf.

Die Stadt will die Fußgängerbrücke über die B 288 in Mündelheim nicht sanieren. Sie hält die Brücke für verkehrssicher. Etliche Mündelheimer und der CDU-Ortsverband sehen das anders. Sie stufen den schadhaften Belag als gefährlich ein.

Bezirkspolitiker Wolfgang Schwertner kann die Entscheidung der Stadt nicht nachvollziehen: „Der Brückenbelag ist in einem schlechten Zustand und die Begehung gerade für ältere Menschen nicht ungefährlich.“ In einigen Bereichen habe sich die körnige Asphaltschicht gelöst, an den steilen Abschnitten sei es rutschig, besonders in den Herbst- und Wintermonaten. Deshalb hatte die Bezirksvertretung Süd auf Initiative der CDU einen Antrag gestellt, den Belag zu sanieren.

Die Fußgängerbrücke über die B 288 ist die einzige Verbindung zwischen Mündelheim Nord und Süd

Ludger Heesen vom CDU-Ortsverband weist beim Ortstermin auf die porösen Stellen im Belag unmittelbar an den Dehnungsfugen der Brücke hin. Zugleich demonstriert er, dass man dort den Schotteruntergrund leicht mit den Füßen aufkratzen kann, da der Asphalt an dieser Stelle bereits aufgebrochen ist. Seine Befürchtung: „Wenn hier nicht saniert wird, sind Bauschäden vorprogrammiert.“

Die Fußgängerbrücke über die B 288 ist die einzige fußläufige Verbindung zwischen dem nördlichen und südlichen Mündelheim. Eine Sperrung wegen Bauschäden wäre fatal.
Die Fußgängerbrücke über die B 288 ist die einzige fußläufige Verbindung zwischen dem nördlichen und südlichen Mündelheim. Eine Sperrung wegen Bauschäden wäre fatal. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Und was das für die Mündelheimer bedeutet, wenn daraufhin die Brücke – und einzige Nord-Süd-Verbindung – gesperrt werden müsste, mag er sich gar nicht ausmalen. Der Übergang in Höhe der Straße Zum Grind ist die einzige fußläufige Verbindung zwischen dem nördlichen und südlichen Mündelheim. Der Ort wird von der stark befahrenen B 288 praktisch in zwei Teile geteilt.

Mündelheimerin (83) hat sich bereits den Fuß auf der Brücke verstaucht

Fachleute der städtischen Wirtschaftsbetriebe haben die Brücke am 30. April bei einer Begehung in Augenschein genommen. Sie kamen zu dem Ergebnis: „Der Belag hat genug Griffigkeit. Aus diesem Grund sind Instandsetzungsarbeiten derzeit nicht geplant.“

Das ist mit Sicherheit nicht im Sinne von Theodora Stahl. Die 83-Jährige nutzt täglich den Übergang, um zum Friedhof, zur Kirche und auch zum Bäcker und Metzger zu kommen. Der Anstieg ist schon eine kleine Herausforderung für die Mündelheimerin, aber „eine Ampel gibt es ja hier nicht“. Im letzten Winter hat sie schlechte Erfahrungen mit den Unebenheiten des Belags gemacht: „Ich bin da an einem Huckel hängen geblieben und hab mir den Fuß verstaucht.“

„Die Brücke sollte schon in einem einwandfreien Zustand sein.“

Die Erfahrungen kann Rainer Bertram, der ehrenamtlich für die Kirchengemeinde St. Dionysius im Dorf unterwegs ist, bestätigen. Er überquert die Bundesstraße an dieser Stelle oft mehrmals am Tag und kann die Skepsis der in ihrer Mobilität eingeschränkten Mitbürger nachvollziehen: „Die Brücke ist wichtig für den Ort und sollte schon in einem einwandfreien Zustand sein.“