Duisburg-Mündelheim. Neue Details zur Rheinbrücke B 288 lassen durchblicken: So soll der Verkehr zwischen Duisburg-Mündelheim und Krefeld-Uerdingen künftig fließen.

So kryptisch liest sich die Vorlage der Verwaltung zur B 288, dass die Bezirksvertretung Süd entschied, nicht darüber zu entscheiden. Eines immerhin wird darin klar: Der Ausbau der vielbefahrenen Bundesstraße zur Autobahn A 524 soll nach dem Willen der Stadt „innerhalb Mündelheims in Tunnellage erfolgen“. An anderer Stelle soll die B 288 höher gelegt werden, und: Offenbar steht die Zukunft der Uerdinger Rheinbrücke bereits fest.

Laut Bundesverkehrswegeplan soll die B 288 zwischen Krefeld und dem heutigen Ausbauende der Autobahn A 524 vierstreifig ausgebaut werden. Westlich von Mündelheim, also bis an den Rhein und auf der Krefelder Seite, soll die B 288 Bundesstraße bleiben, östlich davon zur A 524 ausgebaut werden.

Zukunft der Rheinbrücke zwischen Duisburg und Krefeld blieb bisher unklar

Teil der Planung ist auch die Uerdinger Rheinbrücke, deren Zukunft bislang unklar blieb. Vier Varianten waren denkbar , vom Abriss und anschließendem Neubau bis hin zum vollständigen Erhalt der denkmalgeschützten Brücke und ihrem Ausbau auf vier Spuren. Die Duisburger Verwaltung scheint hier eine Tendenz zu haben: Die örtliche Planung der Deichrückverlegung und die Konsequenzen daraus nähmen die „Planung zum Ausbau der Rheinquerung zur Hälfte vorweg“, heißt es in der Vorlage .

Hintergrund ist, dass die Deichrückverlegung im Süden Duisburgs einhergeht mit dem Bau einer Vorlandbrücke. Das bedeutet: Die B 288, die bisher auf der Erde verläuft, wird auf einer Länge von 600 Metern angehoben. Sie wird „in einer neuen Lage hergestellt werden“, wie die Verwaltung das nennt. Die Vorlandbrücke, auf der die Bundesstraße zukünftig verlaufen soll, wird an ihrem Ende „mit einer Rampe auf das heutige Geländeniveau heruntergeführt“. Die Planung von Straßen.NRW für den östlichen Teil der B 288 durch Mündelheim, deren Ausbau in Tunnellage die Stadt Duisburg fordert, soll so geplant werden, dass diese Rampe „mit möglichst geringem Umbauaufwand“ bis zum Beginn des Tunnels fortgeführt werden kann.

B 288 bekommt eine Vorlandbrücke – mit nur einer Fahrtrichtung

Die B 288 auf der Vorlandbrücke soll „nur noch für die Fahrtrichtung Duisburg“ verwendet werden. Sie werde „später zwei getrennte Richtungsfahrbahnen erhalten“. Offenbar, auch wenn das in der Vorlage der Stadtverwaltung nicht ausgesprochen wird, soll es an dieser Stelle also eine andere Trasse für die Fahrtrichtung Krefeld geben.

Das würde das Schicksal der Uerdinger Rheinbrücke so gut wie festlegen, denn diese beginnt schon kurz dahinter: Die heutige Brücke könnte stehenbleiben und auf zwei Spuren den Verkehr in Fahrtrichtung Krefeld rollen lassen. Nötig wäre dann der Neubau einer zweiten Rheinbrücke. Auf dieser könnte der Verkehr in Richtung Duisburg fließen, ebenfalls auf zwei Spuren. Straßen.NRW bestätigt das aber nicht, sondern verweist auf die laufende statische Nachrechnung der Rheinbrücke. Erst nach deren Auswertung könne „die weitere Vorgehensweise konkretisiert werden“, sagt Sprecher Stephan Lamprecht.

Über die Vorlage der Duisburger Verwaltung wird am 16. November im Rat entschieden. Allerdings nur über die Frage, ob die Verwaltung sich weiterhin für eine Tunnellage einsetzen soll. Die Frage, ob die Tunnellösung kommt, entscheidet letztendlich der Bund – denn der zahlt schließlich auch.

>> LANDWIRTSCHAFTLICHER VERKEHR RUNTER VON DER BUNDESSTRASSE

  • Die Duisburger Verwaltung äußert in ihrer Vorlage auch Pläne für den landwirtschaftlichen Verkehr, der bislang ebenfalls über die B 288 fährt: Dieser soll künftig „abseits der Fahrbahnen parallel zur Bundesstraße “ geführt werden.
  • Landwirtschaftlicher Verkehr, der den Rhein überquert, soll westlich von Mündelheim auf die Bundesstraße zurück geführt werden.