Nevrez Caliskan ist der „King“. Seit über 25 Jahren ist der „türkische Elvis“ schon als Presley-Double unterwegs. Seine Leidenschaft für die Figur der Rock´n Roll Bewegung begann mit neun Jahren. Als der King im Jahr 1977 verstarb, war Caliskan gerade mit seiner Familie aus der Türkei in den Ruhrpott übergesiedelt. „Anlässlich seines Todes zeigte das WDR damals alte Elvis-Filme. Ich war sofort begeistert. Ich mochte die Art, wie er sang und wie er bei den Frauen ankam“, erinnert sich Caliskan.
Nach seinem Abitur im Jahre 1986 widmete er sich dann verstärkt der Elvis-Imitation. Bei Talentwettbewerben in Diskotheken stellten sich schnell erste Erfolge ein. Um sich den Stil der Ikone anzueignen, beschaffte sich der heute 43-Jährige alles, was es damals an Ton- und Videomaterial zu kaufen gab. Die Eltern waren wenig begeistert. „Sie haben gesagt, dass ich ganz gut singen kann, aber bitte doch weiter studieren soll. Das Studium hatte aber keine Chance“, erzählt Caliskan.
Übersetzung ins türkische
Seinen Durchbruch hatte das Elvis-Double dann 1994 mit seinem Auftritt im ZDF-Fernsehgarten. „Damals habe ich Hound Dog gesungen“, kann sich der Duisburger noch gut erinnern. Mittlerweile war er bereits 60 Mal im Fernsehen zu sehen. Dazu kommen gut 2000 Auftritte auf Stadtfesten, Weihnachtsfeiern oder Betriebsfeiern. Seine Termine regelt er in Eigenregie. „Ich kann mich über die Auftragslage nicht beklagen“, berichtet der gebürtige Türke, der mittlerweile auch einen deutschen Pass hat. Seine Palette umfasst gut 200 Elvis-Hits. Der persönliche Favorit des Imitators ist jedoch das eher unbekannte Werk „I got lucky“ aus dem Film „Kid Galahad“.
Einige Texte hat Caliskan, der sich selbst als Elvis-Fan oder Elvis-Kenner bezeichnet, auch ins türkische übersetzt. „Das geht natürlich nicht Wort für Wort, aber das hat Peter Kraus damals auch nicht gemacht“, erklärt das Double des Kings, der auch mit einer interessanten Geschichte zur Herkunft des Rock´n Roll-Idols aufwartet. „Man sagt, dass Elvis türkische Vorfahren gehabt hat. Sein Name könnte auf die Sippe Elvanoglu zurückgehen“, führt der türkische Elvis aus.
Seine Aufträge kommen nichtsdestotrotz eher von Deutschen. „Die kennen Elvis einfach besser, als die Türken“, sagt Caliskan, dessen großer Traum es ist, einmal das Anwesen des Kings in Memphis zu besuchen. „Ich wollte immer mal zu seinem Todestag dorthin, aber immer kommen Auftritte dazwischen. Natürlich ist die Nachfrage gerade an seinem Geburts- oder Todestag besonders groß“, erklärt der 43-Jährige.
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