Duisburg. Der Landschaftspark Duisburg-Nord erhält regelmäßig Geld aus dem Nachlass eines belgischen Millionärs. Wofür es jetzt die nächste Zahlung gibt.
Der Belgier Roland Bartholomé war Millionär und Techniknarr; sein Nachlass fließt in die Instandhaltung von Industriedenkmälern. In Duisburg erhält jetzt der Landschaftspark Nord zum zweiten Mal Geld aus dem Fonds des Mannes: Weitere 20.000 Euro fließen in die Gasreinigung West.
Als der frühere Eisenbahner Bartholomé vor einigen Jahren starb, gab es keine Nachkommen. Schon vorher hatte er sich deshalb dazu entschieden, mit seinem Nachlass Denkmäler auf der Route der Industriekultur zu unterstützen. So entstand 2019 unter dem Dach der belgischen König-Baudouin-Stiftung der Fonds Roland Bartholomé.
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80.000 Euro pro Jahr für Industriedenkmäler im Ruhrgebiet
Neben dem Landschaftspark profitieren die Zeche Zollverein in Essen, die Henrichshütte Hattingen und das Bergbaumuseum in Bochum. Wie viel Geld genau in dem Fonds steckt, verrät die Stiftung nicht. „Aber das Kapital liegt im Millionenbereich“, sagte ein Mitarbeiter im November auf Nachfrage der Redaktion.
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Jährlich sollen bis zu 80.000 Euro unter den vier Institutionen aufgeteilt werden. Dabei gibt es Bedingungen: Das Geld ist projektgebunden; die Stiftung muss über den jeweiligen Verwendungszweck genau informiert werden und den Betrag freigeben. Dazu hat der Fonds eine eigene Kommission, die unter anderem aus dem Notar des Verstorbenen und einem Historiker besteht.
Gasreinigung im Landschaftspark Duisburg-Nord soll geöffnet werden
Nach erneuter Projektbewerbung erhält nun also der Landschaftspark 20.000 Euro zur weiteren Instandsetzung der Gasreinigung West. Die Anlage liegt in unmittelbarer Nachbarschaft des für Besucher begehbaren Hochofens 5. Auch sie soll nach den Plänen der Parkleitung für die Öffentlichkeit geöffnet werden.
„Wenn wir durch eine Instandsetzung eines Gebäudes gleichzeitig neue Bereiche des Parks für die Öffentlichkeit begehbar machen können, ist das lebendiger Strukturwandel“, erklärt Duisburg-Kontor-Geschäftsführer Uwe Kluge die Motivation hinter diesem Plan.
Doch dazu muss die Anlage zunächst verkehrssicher sein. Für einen ersten Bauabschnitt waren dem Landschaftspark im vergangenen Jahr 35.000 Euro bewilligt worden. Mit den Mitteln hat die Bauhütte des Parks bereits Bodenbeläge, Treppen- und Fluchtwege des Gebäudes saniert. Dank der neuerlichen Zahlung aus dem Fonds Roland Bartholomé soll nun der zweite Bauabschnitt zeitnah umgesetzt werden.