Duisburg.. Die Ausstellung „Sie war ganz schlimm schön...“ wird am Sonntag in der Salvatorkirche in Duisburg eröffnet. Das Presbyterium hat zugestimmt.

Tiefe Falten im Gesicht, glatte Haut, sie tragen eine Brille, haben kurze oder lange, schwarze oder rote Haare – dass die zehn porträtierten Frauen homosexuell sind, lässt sich nicht erkennen. Die Fotografien fangen Augenblicke der Normalität ein.

„Sie war ganz schlimm schön...“ heißt die Ausstellung der Fotografin Barbara Stenzel und der Texterin Stephanie Gerlach, die am Sonntag, 15. November, um 11 Uhr in der Salvatorkirche eröffnet wird. Neben den großformatigen Fotos sind auch Erfahrungen, Gedanken und Wünsche der abgebildeten Frauen zu lesen – Geschichten über das „Coming-Out“ oder Hobbies.

Vorurteile abbauen

„Wir möchten, dass die ältere Generation und die Kirche sich dem Thema Homosexualität annähern und Vorurteile abbauen“, erklärt Pfarrerin Sarah Süselbeck. Das Presbyterium habe einstimmig für die Ausstellung in der Kirche gestimmt.

Dabei handelt es sich um die erste Schau im Gotteshaus, die Sexualität in den Vordergrund stellt. „Es geht darum, realistisch aufzuzeigen, dass Lesben, Schwule und Transgender genau so sind wie du und ich“, sagt die Theologin und Künstlerin Karin Dauenheimer, die die Ausstellung begleitet. Zur Eröffnung gibt’s für Besucher die Möglichkeit, mit den Künstlerinnen ins Gespräch zu kommen.

Weg zum Coming-Out

Eine der Münchener Lesben, deren Porträt an der Wand hinter dem Altar hängt, schildert ganz offen, wie mühevoll der Weg bis zum Coming-Out für sie war. Erst mit 40 und therapeutischer Hilfe gelang es ihr, zu ihrer sexuellen Orientierung zu stehen.

„Heute wird das Thema zwar offener behandelt, aber immer noch gibt’s zu viele, die sich nicht zu ihrer Sexualität bekennen“, findet Wulf Thomas vom Verein Hokudu (Homosexuelle Kultur Duisburg). Hokudu veranstaltet seit dem 28. Oktober die Programmreihe „Queer Life Duisburg“, die bis Ende November stattfindet – ein buntes Programm mit Filmabenden, Parties und eben auch Kunstausstellungen.

Die Ausstellung bleibt bis zum 29. November in der Salvatorkirche. Geöffnet dienstags bis sonntags 9 bis 17 Uhr, Eintritt frei.