Duisburg. Die 44. Internationale Kinderbuchausstellung läuft bis Freitag. Das Programm mit Theater, Lesungen und Workshops ist ausgebucht.
Mit kurzen Reden und der „Lauspuppengeschichte“ von „Max und Moritz“ ist gestern in der Zentralbibliothek im Stadtfenster die 44. Internationale Kinderbuchausstellung (Ikibu) eröffnet worden. Sie läuft unter dem Motto „Kultur... echt cool!“ bis zum 13. November auch in den Stadtteilbibliotheken Walsum, Hamborn, Meiderich, Homberg, Rheinhausen, Mitte und Süd. Das Vormittagsprogramm für Kindertageseinrichtungen und Schulen ist bereits ausgebucht. Im letzten Jahr wurden mehr als 4000 Kinder aus 49 Schulen und 30 Kitas zum Lesen „verführt“.
Lesen und Schreiben sind Basis von Kultur. Aber was ist eigentlich Kultur? Wie wichtig ist sie und wo begegnet man ihr? Welche Kulturen gibt es und wo sind die Gemeinsamkeiten und Unterschiede? Die Veranstaltungen der Ikibu möchten Antworten geben und zeigen, wie spannend und interessant Kultur sein kann. Dazu gibt es Lesungen und Werkstätten mit Autoren, Schauspielern, Illustratoren und anderen Künstlern.
Böse Buben als Besen und Früchte
Ein Programmpunkt ist Theater, das ja auch mit Texten arbeitet, aber angeschaut werden will und Texte lebendig macht. Wie zum Beispiel Anke Scholz vom Artisjok Theater, die die berühmten Streiche von Max und Moritz nach Wilhelm Busch aufführte. Dabei spielte sie alle Rollen selbst, manche mit Hilfe von Puppen. Max und Moritz gibt es gleich mehrfach. Zwei umgekehrte Reisigbesen mit Masken stehen für die bösen Buben, aber auch Apfel und Birne übernehmen ihre Rollen, wenn sie – rickeracke, rickeracke – den Steg vor Schneider Böcks Haus ansägen und der ins Wasser fällt (dessen Rolle ein blaues Tuch übernimmt). Anke Scholz ist mal Witwe Bolte, die so schön mit dem Popo wackelt wie ein Huhn – die Kinder kreischen vor Lachen und gehen überhaupt stark mit bei dem, was sich da abspielt.
In der Zentralbibliothek sowie in den Büchereien in Rheinhausen und Hamborn gehören auch Ausstellungen zum Programm. Gezeigt werden jeweils etwa 20 Original-Bilderbuchillustrationen von Julia Kaergel, darunter aus Büchern über Mimi oder Lotte, zu denen Doris Dörrie die Texte geschrieben hat. In der Zentralbibliothek kann man bei den Zeichnungen zu „Lotte will Prinzessin werden“ sehen, dass sie handgemacht sind. Julia Kaergel, 1965 in Hamburg geboren, hat über 30 Bücher illustriert und in diesem Jahr auch das Plakat für die Ikibu.
Bei der Eröffnung ermutigte Udo Vohl (SPD), Vorsitzender des Kulturausschusses, gestern die Kinder zum Lesen. „Ich war als Kind immer gern in der Bücherei in Homberg“, sagte der Sozialdemokrat. Noch heute gebe es keinen Abend, an dem er nicht ein paar Seiten vor dem Einschlafen lese.