Duisburg. Das Sommerkino im Landschaftspark hat ein neues Gastronomiekonzept und neue Anbieter. Macher ziehen Zwischenbilanz. Das erwartet die Besucher.
Philippe de Chauveron hat in der Schule ein bisschen Deutsch gelernt, „aber ich war nicht gut in der Schule“. Da steht er also auf der Bühne auf der Sommerkino-Bühne im Duisburger Landschaftspark und begrüßt die mehr als 1000 Besucher charmant: „Hallo, ich bin Philippe, und ich bin Regisseur von Monsieur Claude eins, zwei und drei.“ Die Gäste lachen fröhlich und freuen sich auch darüber, dass mit Schauspieler Jochen Hägele diesmal ein Deutscher mitspielt. Einige haben sowieso schon gute Laune, denn dieser Abend wird nicht nur mitpräsentiert von WAZ und NRZ, sondern auch von einer französischen Marmeladenmarke. Wer Glück hatte, hat einen Pott Aufstrich gewonnen.
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Das Wetter indes ist eigentlich ein Sommerkino-Klassiker: grau und nieselig. Ärgerlich nur, dass die ganze Woche schönstes Sommerwetter war. Die Kino-Fans machen das Beste draus. Mit Regenjacke und Decke, einige auch mit kurzer Hose, suchen sie Schutz unter einem der Sonnenschirme. Andere hocken auf den Strandliegen, Bierchen und Drinks in den Sand gestellt.
„Ich war vergangene Woche schon hier, da war es natürlich traumhaft-sommerlich“, sagt Martina Kropp, die sich gemeinsam mit Susanne Hingmann auf den Film freut. „Ich habe aber auch nicht erwartet, dass jetzt jeder Abend gleich schön ist.“ Für sie ist es trotz regenfesten Outfits ein guter Abend.
Filmforum Duisburg stellt jetzt selbst die Popcorn-Versorgung sicher
Viele sind schon lange vor Vorstellungsbeginn gekommen. Die Veranstalter, Landschaftspark und Filmforum, haben diesmal weiße Zelte aufgebaut, in denen viele verschiedene Gastronomen ihre Leckereien feilbieten. Flammkuchen gibt es, Fritten natürlich auch, aber ebenso Bubble-Waffeln, die eine ganze Mahlzeiten ersetzen. Auch Vegetarier und Veganer kommen auf ihre Kosten.
Zuspruch für neues Gastronomie-Konzept
Hatte in den vergangenen Jahren noch Feinkost Kersten die kulinarische Versorgung sicher gestellt, wurden diesmal viele verschiedene Anbieter angesprochen. „Nach einigen Jahren muss man auch mal etwas verändern. Ein Feedback war, dass wir Sitzplätze anbieten sollten. Deshalb haben wir den Bereich erweitert und die Gastronomie auf mehrere Schultern verteilt“, erklärt Ralf Winkels, Geschäftsführer des Landschaftsparks. Die Änderung komme gut an. „In den letzten Tagen, als es so warm war, kamen auch einige Besucher, die gar nicht ins Kino wollten. Einer hat mal ne Mail geschrieben: ,Der Beach ist traumhaft, das Kino könnten wir auch lassen’“, erzählt Winkels.
Da hätte Filmforum-Chef Michael Beckmann sicher etwas dagegen. Zumal es in diesem Jahr richtig gut läuft. Viele Blockbuster sind ausverkauft, und wenn es bei einigen Vorstellungen noch freie Plätze gibt, dann sind es meistens nur noch Einzelsitze. „Wir merken, dass die Leute nicht nur Arthouse gucken wollen und hatten Glück, dass sich so viele Blockbuster aufgestaut haben“, freut sich Michael Beckmann über den Zuspruch. Die Atmosphäre sei an jedem Abend „chillig“.
Regisseur Philippe de Chauveron bedankt sich bei seinem Publikum
Filmforum-Team verkauft auch Popcorn
In diesem Jahr ist auf die Filmforum-Crew aber noch eine neue Aufgabe zu gekommen: Weil es schwierig war, einen Caterer für den Popcorn- und Getränke-Stand direkt vor dem Eingang zu finden, entschlossen sich die Mitarbeiter, die Aufgabe einfach selbst zu übernehmen. „Dieses Stoßgeschäft ist auch ein bisschen undankbar. Kurz vor Filmbeginn braucht man vier, fünf Leute, die alles schnell herausgeben und während des Films ist das Personal eigentlich nur mit Gläserspülen beschäftigt“, weiß Beckmann.
Er hat selbst Jahrzehnte lange Kino-Erfahrung. Und obwohl im Filmforum am Dellplatz kein Popcorn angeboten wird, läuft es im Landschaftspark mit der Versorgung reibungslos. 3,50 Euro kostet die mittlere Portion. Alfred Liss schaufelt eine Tüte nach der anderen voll. Zur Feier des Tages trägt er auch ein „Monsieur Claude“-Shirt.
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„Es ist schön in Deutschland zu sein, wo unser Film besonders erfolgreich war“, bedankt sich Philippe de Chauveron beim Publikum. Ob es wohl einen vierten Teil der Familienkomödie geben wird? „Eigentlich sollte es eine Trilogie sein, aber ich will auch nichts ausschließen“, gibt er sich geheimnisvoll. So viel ist an diesem Abend aber sicher: Die meisten würden gerne noch mehr sehen.