Duisburg.. Bei der Sammelaktion der Wirtschaftsbetriebe und des Hilfsprojektes Labdoo kamen über 150 IT-Geräte zusammen. Kinder und Flüchtlinge profitieren.

Bei der gemeinsamen Sammelaktion der Wirtschaftsbetriebe und der Hilfsorganisation Labdoo ist ordentlich was zusammengekommen: Rund 150 IT-Spendengeräte wurden im Rahmen der dreiwöchigen Duisburger Umwelttage auf den Recyclinghöfen in Hochfeld und Röttgersbach von hilfsbereiten Bürgern abgegeben. Auf die alten, aber technisch noch voll intakten Rechner wird nun Lernsoftware aufgespielt. Diese Geräte werden dann Bildungseinrichtungen zur Verfügung gestellt – in Duisburg, aber auch in aller Welt.

„Wir wollen vor allem Kindern, Jugendlichen und Flüchtlingen helfen“, berichtet Ralf Hamm, der Vorsitzende des in Mülheim beheimateten Hilfsprojekts Labdoo. Seit 2012 hat der Verein bereits rund 8000 Rechner zusammengetragen. 20 Prozent davon bekamen Projekte in Deutschland zur Verfügung gestellt, die anderen 80 Prozent wurden in weltweit 113 Länder geschickt. „Auf diesem Wege konnten wir bis heute rund 180 000 Kinder und Jugendliche unterstützen“, zieht Hamm eine beeindruckende Zwischenbilanz.

Die Kooperation mit den Wirtschaftsbetrieben Duisburg (WBD) ist die erste, die Labdoo mit einem öffentlichen Entsorger arrangierte. Allein im Jahr 2015 haben die WBD rund 3300 Tonnen an Elektro-Altgeräten eingesammelt. Seit Anfang Juni wurden funktionierende Geräte separiert. Dabei kamen 30 Kleincomputer (Laptops, Tabletts), mehr als 80 PCs, 40 Monitore sowie weiteres Zubehör (Tastaturen, Boxen, Mäuse, Laufwerke) zusammen.

Hilfe auch für die Eltern

„Diese Geräte werden nun auf ihre Tauglichkeit überprüft“, erklärt Ute Brüggemann von der WBD-Kundenbetreuung. Mit Lernprogrammen zum Schreiben, Lesen und Rechnen, aber auch zum Gitarrespielen oder zur Astronomie sollen Kinder und Jugendliche vom Vorschulalter bis zur Oberstufe erreicht werden. Zuletzt profitierten Grundschulen in Hochfeld und Marxloh von diesen Sachspenden. „In einigen Fällen bekommen die Schüler diese Rechner auch mit nach Hause. Wir wollen schließlich auch deren Eltern erreichen“, sagt Ute Brüggemann.

Es gibt aber auch Rechner, die nach der vorausgegangenen Löschung der Daten der alten Besitzer nun Lernsoftware aufgespielt bekommen, die für Flüchtlinge gedacht ist. So gibt es Deutschkurse für PC, die in den Sprachen jener 15 Bevölkerungsgruppen verfasst sind, die es in Duisburg am häufigsten gibt.

Ein schöner Nebeneffekt dieser Sammelaktion sei die Vermeidung von Abfällen und die Schonung von Ressourcen, sagt Petra Hoffmann, Mitarbeiterin der WBD-Abfallberatung: „Durch diese Spenden wird ja die Lebensdauer des jeweiligen Gerätes verlängert.“ Berechnungen zu Folge liegen in Duisburger Haushalten aber noch immer über 100 000 (!) ausrangierte Computer herum. Diese und andere Elektro-Altgeräte sollten auf keinen Fall im Hausmüll landen“, so Hoffmann. Denn Elektroschrott kann recycelt werden – ein wichtiger Beitrag zur Abfallvermeidung.