Duisburg..
Erneuter Rückschlag für die Duisburger Clubszene: Die Partyreihe „Plattenküche“ muss die Faktorei im Innenhafen verlassen, weil der neue Besitzer des Gebäudes die Nutzung des Atriums verbietet. Angebote für neue Locations gibt’s reichlich.
Unruhe in der Duisburger Clubszene: Nachdem das Ordnungsamt Duisburg die Besucher des Kulturclubs DJäzz in der Innenstadt nur noch bis 1 Uhr feiern lässt, müssen nun Veranstalter und Gäste der Plattenküche umplanen. Die Party am vorigen Samstag war nach mehr als vier Jahren die letzte in der Faktorei am Philosophenweg. Das erfuhren die Veranstalter Eric Schmeier und Jens Thiem auch erst am Montag danach...
Sie und der Gastronomiebetrieb Faktorei dürfen das an das Restaurant angrenzende Atrium im Gebäude „Faktorei 21“ für die gemeinsamen Partys nicht mehr nutzen. Das verbietet der neue Eigentümer des denkmalgeschützen Gebäudes im Innenhafen, „eine Fondsgesellschaft aus Frankfurt“, so Thiem.
Allmonatlich schnell ausverkauft
Im lichtdurchfluteten Atrium, das an Werktagen als Zugang zu den einzelnen Büro-Etagen dient, tischten die Veranstalter zu ihrer Plattenküche seit 2006 an jedem zweiten Samstag im Monat Drei-Gänge-Menüs auf. Während es sich draußen im Foyer jeweils bis zu 80 Gäste schmecken ließen, übernahmen drinnen, im Restaurant, die DJs Eric Smax und AndRu mit Disco-Klassikern aus den späten 70er- und frühen 80er-Jahren bis in den Morgen die Regie. 25 Euro kostete das Menü, Eintritt zur Party ab 23 Uhr inklusive.
Mit der Nutzung des Atriums steht und fällt für die „Plattenköche“ auch die Party-Reihe im Gebäude: Ihnen fehlt ohne Atrium nicht nur der Raum für die Menüs, sondern auch der Nichtraucherbreich, der Platz für die Garderobe und der Eingang. Denn über das Restaurant sei der Zutritt für die Gäste „aus Schallschutzgründen“ nicht möglich, wie Jens Thiem erklärt.
Er hat sich nach dem plötzlichen Verbot gedanklich bereits aus der „Faktorei 21“ verabschiedet, ärgert sich aber dennoch: „Never change a running system. Seit unserem Start 2006 sind wir in Duisburg eine Institution geworden. Wir haben die Tür um 22 Uhr geöffnet und um 23 Uhr geschlossen.“ Dann nämlich war der Laden mit mehr als 300 Besuchern meist schon voll. „Und das kulinarische Niveau, das die Faktorei geboten hat, werden wir nicht so leicht halten können“, befürchtet Thiem.
Nächste Plattenküche wohl bereits am 15. Januar
Bereits einen Tag nach dem Aus weiß der Veranstalter allerdings, „dass wir die Plattenküche woanders fortführen können, voraussichtlich schon am 15. Januar.“ Obendrein ist er optimistisch, dass seine Stammgäste zur Plattenküche weiterhin in den Innenhafen pilgern können. „Wir haben sofort mehrere Anfragen und Angebote von Gastronomiebetrieben aus dem Innenhafen bekommen.“ Gleichwohl gebe es „überall Probleme, hier mit den Räumlichkeiten, da mit dem Essen.“
Dennoch glaubt Thiem, bereits diese Woche bekannt geben zu können, wo die Plattenküche den bewährten Mix aus Musik und Mahlzeiten künftig serviert. Wer bereits Karten für die Plattenküche in der Faktorei am 15. Januar erworben hat, kann diese übrigens im Restaurant zurückgeben.