Duisburg. Bei den Duisburger Krankenhäusern ist die Enttäuschung über das abrupte Ende der Impfungen groß. Es standen eh nur wenige Dosen zur Verfügung.
Kaum ist in den Krankenhäusern in Duisburg die Impfaktion für die Mitarbeiter angelaufen, die vor allem Corona-Patienten betreuen, da kommt auch schon das Aus. Am Montag waren im Evangelischen Klinikum (EVKLN) die ersten Mitarbeiter geimpft worden - am Dienstagabend stellte das NRW-Gesunheitsministerium das Stopp-Signal.
66 Impfdosen konnten im EVKLN am Montag verabreicht werden, wo das Impfzentrum in der ehemaligen Schlaganfall-Station untergebracht ist. "Es ist wunderbar gelaufen", sagt Sprecherin Gabriele Beyer: "Fragebogen ausfüllen, Information, Impfung, 15 Minuten ausruhen - es ist nichts passiert."
Impfen: Absage aus dem Ministerium erreichte Duisburg kurzfristig
"Eigentlich wollten wir am Mittwoch weitermachen", sagt der medizinische Geschäftsführer Dr. Andreas Sander. Am Dienstagabend sei dann der Erlass mit der kurzfristigen Absage aus dem NRW-Gesundheitsministerium in den Kliniken eingetroffen. Die Enttäuschung darüber sei auch in den anderen Duisburger Krankenhäusern groß, berichtete Sander nach einer gemeinsamen Telefonkonferenz.
Schon die Zahl der Impfdosen, die bislang zur Verfügung standen, hätte für kaum mehr als einen Testlauf gereicht. Für die insgesamt fünf Standorte des Evangelischen Klinikums waren es zweimal 66 Dosen, bei weitem nicht ausreichend für die Immunisierung von Hunderten von Mitarbeitern. "Eigentlich wollten wir die Taktung nun zügig steigern, um schnell eine relevante Zahl zu erreichen."
Vor Ende Januar ist in Duisburg kein Impfstoff in Sicht
Die Impfkampagne, die ausgebremst wurde, weil die Produktion beim Hersteller Pfizer/Biontech unterbrochen worden ist, sei für die Kliniken ärgerlich und enttäuschend für die Mitarbeiter, die für die Behandlung der Corona-Patienten auf einen schnellen Schutz hofften, so Sander. Vor Ende Januar sind keine weiteren Impfungen in Sicht. Dabei sei die Impfbereitschaft überall hoch.
In den Sana-Kliniken ist am Montag ab mittags geimpft worden. Auch hier wurde ein Impfzentrum eingerichtet, in dem ein festes Team aus Ärzten, Pflegekräften und Verwaltungsmitarbeitern im Einsatz ist. Zuerst stehen neben denen, die Covid-Patienten betreuen, als erste auf der Liste die Mitarbeiter der Zentralen Notaufnahme, des Rettungsdienstes, der Onkologie, Geburtshilfe, Neonatologie (Neugeborenenmedizin) sowie der Geriatrie. Bis Dienstagabend konnten 144 medizinische Mitarbeiter geimpft werden. In den kommenden Wochen sollten täglich etwa 70 pro Tag hinzukommen, so Kliniksprecherin Ute Kozber.
Impfaktion war in den Kliniken gerade angelaufen
Vor dem vorzeitigen Impf-Stopp konnten am Dienstag noch die ersten 130 Dosen des Vakzins von Biontech/Pfizer an der Helios St. Johannes Klinik verimpft werden. Hier sollen im extra eingerichteten Impfzentrum auch die Mitarbeiter der Helios-Klinik St. Marien sowie der Rhein-Klinik geimpft werden. Ein weiteres Impfzentrum gibt es in der Helios St. Anna Klinik, wo am Mittwoch 125 Impfdosen eintreffen sollten.
"Unkompliziert angelaufen" sei auch der Impfstart für die Mitarbeiter im Johanniter-Krankenhaus Rheinhausen am Dienstag, so Sprecherin Sandra Kalkmann. Aus den 20 Impfdosen konnten nach der Aufbereitung 120 Mitarbeiter an der eingerichteten Impfstraße nahtlos und hintereinander gespritzt werden.