Duisburg. Die Duisburger Kliniken setzen in Corona-Zeiten vermehrt auf PCR-Schnelltests bei ihren Patienten. Wie das die Covid-Stationen entlastet.

Die Kliniken setzen bei Neuaufnahmen von Patienten zunehmend Corona-Schnelltests ein. Das entlastet die Covid-Stationen, weil die Ergebnisse dann schon innerhalb von 20 Minuten vorliegen und die Patienten nicht bis zum Eintreffen eines negativen Testergebnisses in Quarantäne-Bereichen untergebracht werden müssen.

Niemand wird ohne vorherigen PCR-Test stationär aufgenommen – diese Maßgabe gilt in den Kliniken schon seit den Anfängen der Pandemie. Doch selbst wenn die Kliniken über eigene Laborkapazitäten zur Auswertung der Abstriche verfügen, dauert es in der Regel mindestens 24 Stunden, bis das Ergebnis vorliegt.

Duisburger Kliniken nehmen Patienten nur nach vorherigem PCR-Test auf

Während dieser Zeit müssten die Patienten getrennt von nachweislich nicht Infizierten untergebracht werden, um die Ausbreitung des Virus in der Klinik zu verhindern. Auch bei den PCR-Schnelltests wird der Erreger in einem vereinfachten Verfahren direkt nachgewiesen. Die Laboranalyse ist nicht notwendig, das Testergebnis ist allerdings ein wenig ungenauer.

Ute Kozber ist Sprecherin der Sana-Kliniken am Kalkweg in Duisburg.
Ute Kozber ist Sprecherin der Sana-Kliniken am Kalkweg in Duisburg. © FUNKE Foto Services | Foto: Lars Fröhlich

Die Schnelltests bringen nun schnelle Resultate und erübrigen die Verlegungen von einer Station auf die andere. „Das entlastet unsere Corona-Stationen, weil wir auch bei Patienten mit Symptomen schnell Sicherheit haben, ob sie tatsächlich infiziert sind“, erklärt Gabriele Beyer, Sprecherin des Ev. Klinikums Duisburg-Nord (Fahrner Krankenhaus, Bethesda, Herzzentrum Meiderich, Ev. Krankenhaus Dinslaken, Johanniter Oberhausen).

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Auch für die Duisburger Helios-Kliniken (St. Anna, Klinikum Homberg, St. Johannes, Marienkrankenhaus) habe die interne Corona-Lenkungsgruppe beschlossen, „in bestimmten Anwendungsfällen“ zusätzlich auf die PCR-Schnelltests zu setzen, berichtet Sprecher Valentin Riemer. Das gelte etwa bei Patienten mit Covid-19-Symptomen und in zeitkritischen Situationen, etwa bei Notfall-Operationen.

Sana: PCR-Test bei geplanten Aufnahmen, Schnellverfahren bei Notfällen

Um Verständnis für die weiter geltenden Besuchsverbote in den Kliniken wirbt Johanniter-Sprecherin Sandra Kalkmann.        
Um Verständnis für die weiter geltenden Besuchsverbote in den Kliniken wirbt Johanniter-Sprecherin Sandra Kalkmann.         © Foto: Johanniter Rheinhausen

Ähnlich ist das Verfahren in den Sana-Kliniken. „Bei geplanten Behandlungen oder Operationen mit Termin wird vor der Aufnahme der Patienten ein PCR-Test durchgeführt, bei der Behandlung von Notfallpatienten erfolgt ein Schnelltest, dem bei stationärer Aufnahme ein PCR-Test folgt“, erläutert Sana-Sprecherin Ute Kozber.

Bei den Johannitern in Rheinhausen erhalten planbar (elektiv) aufzunehmende Patienten 48 bis 72 Stunden vor der Aufnahme einen PCR-Test. „Am Tag der Aufnahme wird zudem eine individuelle Risiko-Einschätzung vorgenommen“, so Sprecherin Sandra Kalkmann. Bei Bedarf erfolge zusätzlich ein PCR-Schnelltest, alternativ ein Antigen-Test. Damit kann festgestellt werden, ob der Patient bereits eine Covid-19-Infektion durchlebt hat.

>> ZAHL DER COVID-19-PATIENTEN SINKT NOCH NICHT NACHHALTIG

  • Die Belegungszahlen der Duisburger Kliniken mit Covid-19-Patienten sind in den vergangenen Tagen zwar nicht mehr gestiegen, sie sinken aber auch nicht nachhaltig . In allen Häusern läuft das „normale“ Behandlungsprogramm weiterhin ohne größere Einschränkungen.
  • Die Helios-Kliniken in Duisburg (St. Johannes/Hamborn, Marienkrankenhaus/Hochfeld, St. Anna/Huckingen und Klinik Homberg) zählten am Montag insgesamt 22 Patienten Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen, 97 wurden auf der Normalstation behandelt). In den Sana Kliniken waren es fünf Patienten auf der Intensivstation, 16 auf der Normalstation, in den Häusern des Ev. Klinikum Duisburg-Nord befanden sich 60 Patienten auf den Normal- und 15 weitere auf den Intensivstationen.
  • „Wir werben dafür, dass sich die Menschen trotz der Pandemie im Krankenhaus behandeln lassen“, betont Johanniter-Sprecherin Sandra Kalkmann. Es gelte allerdings weiterhin, alles zu tun, damit sich die Lage nicht weiter zuspitzt. Angehörige müssten daher Verständnis dafür haben, dass Patientenbesuche nur in wenigen begründeten Ausnahmefällen zugelassen werden können. „Da müssen wir leider immer noch zu viele Diskussionen führen“, so Kalkmann.