Duisburg.. Die Agentur für Arbeit wirbt bei Jugendlichen um Flexibilität bei der Suche nach einer Lehrstelle. Denn es sind mehr Stellen frei, als Bewerber unversorgt. Bei Problemen während der Ausbildung bietet der Verein Fachwerk e.V. Nachhilfeseminare an. Ein Lehrling der Bäckerei Bolten erzählt, wie ihr die Unterstüzung hilft.
„Wir sind momentan fast täglich mit Unternehmen in Kontakt, weil es Ausbildungsstellen nachzubesetzen gilt,“ macht der Leiter der Duisburger Arbeitsagentur für den Bereich Berufsausbildung, Dominik Blechschmidt, all den Bewerbern Mut, die bislang keinen Ausbildungsplatz für 2014 gefunden haben. In Duisburg sind dass noch 432 junge Menschen. Demgegenüber stehen 656 gemeldete Stellen, die unbesetzt sind.
Die Bäckerei Bolten ist mit zwölf Auszubildenden in diesem Jahrgang bereits ausgelastet. Generell sind in Duisburg jedoch noch Ausbildungen in den verschiedensten Branchen zum 1. Oktober zu vergeben. Auch im Lebensmittelverkauf, wie sie bei Bolten angeboten wird.
Ausbildungsbegleitende Hilfen
„Die Arbeitszeiten in einem Bäckereibetrieb sind nicht allzu attraktiv und der Job wird immer anspruchsvoller“, nennt Ralf Bolten, der Geschäftsführer, Gründe, die von einer Bewerbung abhalten könnten. Blechschmidt hofft aber bei den verbleibenden Bewerbern auf Flexibilität am Ausbildungsmarkt. Zum Beispiel stünden die Chancen nach der Ausbildung im Lebensmittelverkauf gut, umgehend in eine Festanstellung übernommen zu werden, nennt er einen Vorteil. In der Branche und bei Bolten im Speziellen.
Es sollen keine Lücken entstehen
Die nimmt seit Anfang 2014 auch Asli Öztürk an. Die 25-Jährige fing am 5. November 2013 bei Bolten ihre Lehre an und stellte fest, dass in Schule und im täglichen Kontakt mit Kunden sprachliche Probleme bestehen. „Anfangs habe ich auch noch Nachhilfe in Mathe und Produktionstechnik bekommen. Jetzt nur noch in Deutsch“, sagt Öztürk, die vor sechs Jahren nach Deutschland kam. Sie mache große Fortschritte, ist sie sich sicher und dankbar für die Hilfe. Einmal wöchentlich für drei Stunden nimmt sie sich zusätzlich zur Ausbildung Zeit, um ihre Defizite aufzuarbeiten.
Ihre Arbeitszeit bei Bolten dafür zu opfern sei nicht sinnvoll, sind sich Ralf Bolten und Blechschmidt einig. Es sollen keine Lücken an anderer Stelle entstehen. Zumal sei die Eigenmotivation, die Azubis wie Öztürk zeigen, genau der richtige Weg zu einem erfolgreichen Abschluss. Motivation und der Wille auch abseits seines Traumjobs eine Ausbildung zu erwägen – eine Chance für die verbleibenden 432 Bewerber.