Duisburg. Die Impfquote in den Altenheimen in Duisburg ist hoch. Nun breitet sich die Delta-Variante aus. Träger berichten über die aktuelle Corona-Lage.
Ende Dezember 2020 sind die ersten Bewohner in Duisburger Altenheimen gegen das Corona-Virus geimpft worden. In den Monaten zuvor, in der zweiten Welle, hatte es teils heftig Corona-Ausbrüche mit zahlreichen Todesfällen in den Einrichtungen gegeben. Die Impfquote ist nach Informationen des Evangelischen Christophoruswerks, der Awocura und der Malteser, die zu den stadtweit größten Trägern in der Altenpflege zählen, mittlerweile nicht nur bei den Senioren, sondern auch bei den Mitarbeitern hoch. Doch wie verlässlich ist der Schutz? Wie ist die Corona-Lage vor Ort, wie groß die Angst vor der infektiöseren Delta-Variante?
Alle drei Träger haben auf Nachfrage erfreuliche Nachrichten und sagen unisono: „Wir sind seit Monaten coronafrei!“ Michael Harnischmacher betont: „Impfen wirkt. Wir haben keine Verläufe, noch nicht mal Hinweise auf eine Infektion beziehungsweise Erkrankung“, so der Awocura-Geschäftsführer. „Das ist schon bemerkenswert, weil man ja davon ausgehen muss, dass ältere Menschen ein schwächeres Immunsystem haben.“
Altenheime in Duisburg: Entscheidung zu Auffrischungsimpfungen noch nicht gefallen
Ob und wann Auffrischungsimpfungen erforderlich sind, müsse man abwarten. „Es hieß, dass es jetzt im September ein Thema werden könnte“, sagt Harnischmacher. „Nun gibt es eine Studie aus den USA, dass der Schutz womöglich noch länger anhält. Wir werden sehen.“
Uwe Stoffels kann da nur beipflichten: „Es gibt hinsichtlich der Nachimpfungen noch keine Empfehlung oder Entscheidung“, erklärt der Sprecher des Christophoruswerkes. „Unsere Bewohner haben jedenfalls durch die Impfungen ein großes Sicherheitsgefühl.“
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Die Delta-Variante ist laut Stoffels zumindest aktuell kein Thema – „zumal sich das Leben für die Bewohner ja auch überwiegend in ihren Wohngruppen abspielt, wir ja noch immer keine großen Veranstaltungen oder Feste machen dürfen und es weiter klare Regeln für Besucher gibt, die entweder geimpft, genesen oder getestet sein müssen“, so der Sprecher.
Malteser blicken mit Sorge auf die Ausbreitung der Delta-Variante
Daran halten sich auch die Malteser, die ebenfalls mit großer Freude sehen, wie das Leben in die Einrichtungen zurückgekehrt ist. „Und dennoch blicken wir natürlich mit Sorge auf das Infektionsgeschehen“, sagt Sprecherin Olga Jabs, „speziell auf die Delta-Variante, die aber zum Glück bisher noch keine Auswirkung auf unsere Heime hat“.
Dass die die Altenheime ein großes Stück Normalität zurückgewonnen haben, zeigt sich für Awocura-Geschäftsführer Michael Harnischmacher zudem an der aktuell wieder guten Auslastung. Dies sei Anfang des Jahres noch anders gewesen. „Da haben wir mehr Bewohner verloren als eingezogen sind“, so Harnischmacher. „Das lag womöglich auch daran, dass einige Angehörigen unsicher waren, ihre Liebsten ins Heim zu schicken. Mittlerweile ist die Nachfrage aber wieder wie vor Corona.“