Duisburg. Verdi hat für Freitag und Samstag einen Warnstreik in Duisburg angekündigt. Edeka in Buchholz und Neudorf sowie Ikea sollen betroffen sein.

Im Tarifkonflikt des Einzel- und Großhandels setzt Verdi die Warnstreiks in Duisburg fort. So kündigt die Gewerkschaft an, dass am Freitag, 6. August, und Samstag, 7. August, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Edeka-Standorte in Buchholz und Neudorf, des Ikea-Marktes sowie des Spielzeuggeschäftes Smyths-Toys im Mercator-Center die Arbeit niederlegen werden.

Verdi verlangt höhere Löhne und Gehälter um 4,5 Prozent plus 45 Euro monatlich. Zudem fordert die Gewerkschaft ein Mindestentgelt von 12,50 Euro pro Stunde. Mitte Juli wurden die Verhandlungen ohne Durchbruch in der vierten Runde beendet und sollen nun am 1. September fortgesetzt werden. Mit Warnstreiks möchte Verdi der Tarifforderung Nachdruck verleihen.

[Nichts verpassen, was in Duisburg passiert: Hier für den täglichen Duisburg-Newsletter anmelden.]

Tarifverhandlungen im Einzelhandel: fünfte Verhandlungsrunde in NRW

Die Gewerkschaft hatte in der vergangenen Verhandlungsrunde einen Vorschlag zur Lösung der stockenden Tarifrunde unterbreitet. Dieser sieht vor, dass auf Wunsch der Beschäftigten, Teile einer möglichen Entgelterhöhung für einen bestimmten Zeitraum in Freizeit umgewandelt werden können. Ein Vorschlag, der von der Arbeitgeberseite abgelehnt wurde.

Die Tarifverhandlungen im Einzelhandel sind dieses Jahr besonders kompliziert. Wegen der Corona-Pandemie gibt es viel größere Unterschiede bei der wirtschaftlichen Lage der Händler. Während Lebensmittelhändler zu den Krisengewinnern gehörten, brachen die Umsätze im Modehandel mit coronabedingten Ladenschließungen ein.

Arbeitgeber wollen Differenzierung zwischen Unternehmen

Die Arbeitgeber dringen deshalb in den Verhandlungen auf eine Differenzierung zwischen Unternehmen je nach Betroffenheit von der Krise. Der Handelsverband (HDE) hatte deshalb im stockenden Tarifkonflikt ebenfalls eine Teillösung vorgelegt. In einem Orientierungsrahmen schlägt er vor, dass Arbeitgeber, die gut durch die Corona-Pandemie gekommenen sind, ihren Beschäftigten freiwillige Entgelterhöhungen auch ohne Tarifabschluss anbieten.

Nach zwei Nullmonaten solle die tarifliche monatliche Grundvergütung um 2 Prozent erhöht werden. Diese freiwilligen Leistungen sollen auf einen späteren Tarifabschluss anrechenbar sein. Außerdem soll den Beschäftigten in Vollzeit eine Einmalzahlung in Höhe von 300 Euro brutto gezahlt werden können. Verdi hatte bislang eine Differenzierung im Tarifabschluss abgelehnt.