Duisburg. Die Duisburger Band Country Fellows ist Preisträger des Rock & Pop Preises. Die Band hat eine bewegte Geschichte – und plant etwas ganz Neues.
Eine Live-Hörprobe? Geben sie, gar kein Problem. Unplugged und dennoch unter Strom: Die Country Fellows machen sogar in der Akustikversion ordentlich Krach. Und legen nach dem ersten Song direkt mit einem zweiten nach. Da ist Musik drin, gepaart mit Leidenschaft und Professionalität. Kein Wunder, dass die Band aus Duisburg Preisträger des aktuellen „Rock & Pop“-Preises ist.
Country Fellows aus Duisburg: Cover von Johnny Cash bis Blackberry Smoke
Von Johnny Cash bis Blackberry Smoke: Die Country Fellows sind eine Coverband, eine der guten. „Run away from it all“, ihr Cover der US-amerikanischen Southern-Rock-Band, klingt spontan und in Teilbesetzung gespielt mitreißender als das Original der Band, deren erfolgreichstes Video es auf gut 50 Millionen Aufrufe bei YouTube bringt. Da kann man Schlagzeuger Holger Brannasch nur zustimmen, wenn der über die Duisburger Band sagt: „Der Sound ist geil: Da ist Rock drin, Southern Country, alles Mögliche.“
Diesem Urteil schloss sich auch die Jury des „Rock & Pop“-Preises an: Die Country Fellows aus Duisburg sind Preisträger in der Kategorie „beste Cover- und Revival-Band 2021“. Überzeugt haben sie mit einem Blackberry-Smoke-Titel. Und das, obwohl Brannasch erst seit einem Jahr Mitglied der Band ist – mit der er wegen der Corona-Pandemie nicht einmal proben konnte, bevor das Bewerbungsvideo entstand: „Wir haben die Nummer aufgenommen, ohne dass wir vorher zusammen gespielt hatten.“
Mit fünf Jahren eine Gitarre von Johnny Cash persönlich geschenkt bekommen
Alle sechs sind seit Jahrzehnten Hobby-, aber Vollblutmusiker – wer sonst nennt seinen Sohn Bob nach Bob Wootton, dem Gitarristen von Johnny Cash? Und was soll aus einem Jungen anderes werden als ein Gitarrist, wenn er mit fünf Jahren vom Man in Black persönlich eine Gitarre geschenkt bekommt?
„Wir haben den Gitarristen von Johnny Cash begleitet“, erklärt Vater und Gitarrist Klaus Karniewski, unter anderem bei dessen Solotournee. Die Country Fellows haben eine lange Geschichte: „Die Band gibt es seit 1971, 1972. Sie wurde von meinen Brüdern gegründet.“ Damals als reine Country-Band: „Sie haben Johnny Cash gespielt, auch in Gefängnissen wie der JVA Hamborn.“
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Längst klingen die Country Fellows anders, unverkennbar schwingt eine kräftige Prise Southern Rock mit, siehe Blackberry Smoke. Country kommt heute vor allem als Modern Country auf die Bühne: In Form von Songs aktueller Stars wie Blake Shelton oder Keith Urban. Und natürlich haben sie auch Johnny Cash noch im Repertoire. Anders ist es auch kaum vorstellbar bei einer Band, die 1986 den Dinslakener Yukon-Saloon musikalisch eröffnete und in der Szene-Kneipe bis heute auftritt (Pandemie-Zeiten ausgeschlossen).
Bald, hoffen sie, können sie dort wieder die Bühne rocken. Als Musiker sehnen sie die Live-Auftritte herbei. Darauf freuen sich auch die Fans der Duisburger Band. Und noch etwas dürfte ihre Musikherzen höher schlagen lassen: Die Country Fellows werden nicht mehr länger nur eine Coverband sein. „Ich gehe davon aus, dass wir im nächsten Jahr was eigenes machen“, kündigt der Wedauer Bassgitarrist Klaus Wessel mit breitem Grinsen an.
>> KATEGORIE COVERBAND: MUSIKPREIS ROCK & POP FÜR DIE COUNTRY FELLOWS
- Zu den Country Fellows gehören Sänger Dirk Schmidt, Keyboarder Christopher Nitsch, Schlagzeuger Holger Brannasch, Bassgitarrist Klaus Wessel und die Gitarristen Bob sowie Klaus Karniewski.
- Videos der Band finden sich auf YouTube unter dem Suchwort „CountryFellows Band“.
- Die Preisverleihung für den „Rock & Pop“-Musikpreis hätte im Dezember 2021 stattfinden sollen – wegen der Corona-Pandemie fiel sie aus.
- Träger des Preises ist unter anderem die Deutsche Popstiftung. In der Liste der Kuratoriumsmitglieder finden sich einige in der deutschen Musikszene überaus klanghafte Namen: Ralph Siegel ist darunter, Steffi Stephan von Udo Lindenbergs Panikorchester oder Nicole.
- Über die Vergabe des Preises in acht Haupt- und 119 Sonderkategorien entscheidet eine zehnköpfige Jury aus der Musikwirtschaft. „Cover- und Revivalband“ ist eine dieser Sonderkategorien.