Duisburg. Die Polizei musste an Silvester und Neujahr 430-mal eingreifen – auch wegen Knallköpfen, die mit Feuerwerk randalierten. Schüsse in Wanheimerort.
Für die Polizei Duisburg waren der Silvesterabend und die Neujahrsnacht trotz verschärfter Corona-Regeln deutlich arbeitsreicher als für die Feuerwehr. Das Präsidium zählte 430 Einsätze – mehr als beim ersten Jahreswechsel in der Pandemie (2020/21: 377 Einsätze) und als im Jahr vor Corona (2019/20: 350). Vergleichbar seien die Einsatzzahlen jedoch wohl nur bedingt, sagte Polizeisprecherin Caroline Schlachzig, da das Präsidium dieses Mal alle Einsätze zwischen dem 31. Dezember, 16 Uhr, und dem Neujahrsmorgen, 6 Uhr gezählt hat – also für die Auswertung möglicherweise einen größeren Zeitraum als 2020/21 und 2019/20 berücksichtigt habe.
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Fest steht: Die Polizistinnen und Polizisten rückten rund um diesen Jahreswechsel am häufigsten wegen Ruhestörungen und Randalierern, wegen des Abbrennens von Feuerwerk und wegen Vorwürfen der Körperverletzung aus. Das Präsidium zählte zehn Verletzte durch Stürze, Gewalt und missglückte Böllerwürfe. Vier Personen seien in Polizeigewahrsam gekommen, zum Beispiel, weil sie Platzverweisen nicht nachkamen.
Polizei Duisburg: Privatparty in der Stadtmitte aufgelöst
Wie Polizeisprecherin Caroline Schlachzig am Neujahrsmorgen berichtete, mussten die Einsatzkräfte allein 90-mal wegen Ruhestörungen ran, „weil beispielsweise die Feier des Nachbarn zu laut geworden“ war. Allein drei dieser Einsätze gingen aufs Konto eines Anwohners der Mercatorstraße in der Stadtmitte. Die Polizei löste seine Party – zehn Personen feierten mit, das erlaubt die Coronaschutzverordnung auch – bei ihrem dritten Besuch gegen 2.20 Uhr auf. „In den meisten Fällen konnten wir es aber bei einer Ermahnung belassen.“
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Fast 50-mal schickte die Leitstelle Streifenwagen-Besatzungen los, weil Anwohner Sachbeschädigungen oder Gefährdungen durch das Abbrennen von Feuerwerk gemeldet hatten. Ein Beispiel, das Schlachzig anführt:
Duisburg- Kaum Feuerwehreinsätze – Tierrettung und FehlalarmIm Kreuzungsbereich von Arlberger Straße und Münchener Straße in Buchholz hatten gegen 21.50 Uhr Unbekannte, Böller gegen einen geparkten Opel geworfen. Eine Scheibe des silberfarbenen Autos zersprang. Zeugen schilderten den Beamten, vier etwa 14 bis 16 Jahre alte Jugendliche (zwei Jungen, zwei Mädchen) seien in Richtung Norbert-Spitzer-Platz davongelaufen. Die Ermittler bitten um Hinweise (0203 2800).
Schüsse in Wanheimerort, Betrunkener auf Gerüst in Marxloh
Ein 35-Jähriger schreckte Augenzeugen in Wanheimerort auf: Um 0.30 Uhr hantierte er an der Straße Zum Lith mit einer Schreckschusspistole und schoss damit in die Luft. Der Mann war betrunken. Die Polizisten stellten die Waffe sicher und zeigten ihn an.
Etwa 30 Einsätze verursachten einzelne Randalierer. An der Marxloher Warbruckstraße etwa war laut Schlachzig ein Betrunkener auf ein an einer Hausfassade aufgebautes Baugerüst geklettert. Gegen 23.25 Uhr soll er von oben Böller auf die Straße geworfen haben. Ihm erteilten Beamte einen Platzverweis.
An der Hochfeldstraße in Homberg randalierten Personen bei einem Streit mit Angehörigen ihrer Familie. Sie sollen um 22.15 Uhr gegen die Haustür getreten haben. Der Familienstreit führte zu einer Anzeige.
Häusliche Gewalt gegen Frau und Mutter in Laar, Schlägerei in Bergheim
Zu etwa 30 Einsätzen war die Polizei außerdem wegen Körperverletzungen gerufen worden. In Laar soll ein 27-Jähriger seine Ehefrau und deren Mutter „misshandelt“ haben, so die Polizeisprecherin. Da gegen ihn „bereits ein Rückkehrverbot bestand, wurde er in Polizeigewahrsam gebracht“.
Oft handelte es sich bei den gewalttätigen Auseinandersetzungen in der Neujahrsnacht um Folgen von Streitigkeiten innerhalb von Gruppen, berichtete Schlachzig. Wie gegen 21.45 Uhr an der Schmiedestraße in Bergheim: Etwa sieben Jugendliche sollen hier zwei 17 und einen 18 Jahre alten Jugendlichen nach einem Streit geschlagen und getreten haben und dann geflüchtet sein. Der 17-Jährige musste nach Angaben der Einsatzkräfte zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden.