Münster/Duisburg. Duisburger soll drei Jungen im Alter von eineinhalb, sieben und zehn Jahren missbraucht haben. Ein Opfer soll der Ziehsohn des Haupttäters sein.
Im Zuge der andauernden Ermittlungen im sogenannten Missbrauchsfall Münster hat die Staatsanwaltschaft einen weiteren Mann angeklagt. Dem 39-Jährigen aus Duisburg wird vorgeworfen, drei Jungen im Alter von eineinhalb, sieben sowie zehn Jahren sexuelle Gewalt angetan zu haben. Insgesamt umfasse die Anklageschrift 15 Tatvorwürfe über einen Zeitraum von Juli 2019 bis Dezember 2019, teilte die Staatsanwaltschaft Münster am Dienstag mit.
Die beiden jüngeren Kinder stammen aus dem privaten Umfeld des Beschuldigten. Sie sollen jeweils bei sich zuhause im Münsterland missbraucht worden sein. Bei dem dritten Opfer soll es sich um den Ziehsohn des als Haupttäter im Missbrauchskomplex bekannt gewordenen Adrian V. handeln, der im Juli 2021 zu 14 Jahren Haft und anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt worden war. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Wegen Kindesmissbrauchs zu einer vierjährigen Freiheitsstrafe verurteilt
Die Fahnder waren dem Beschuldigten bei der Auswertung sichergestellter Datenträger eines weiteren, inzwischen rechtskräftig verurteilten Mannes aus Aachen auf die Spur gekommen, der ebenfalls zum Kreis der Täter rund um Adrian V. gehört. Als der Duisburger ins Visier der Ermittler geriet, saß er bereits in Haft: Ebenfalls wegen Kindesmissbrauchs war er 2020 festgenommen und zu einer vierjährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Zu den neuen Tatvorwürfen hat der Beschuldigte bislang geschwiegen.
Münster ist neben Lügde und Bergisch Gladbach einer der drei großen Missbrauchsfälle der vergangenen Jahre in Nordrhein-Westfalen. Der Fall kam im Juni 2020 nach Ermittlungen in einer Gartenlaube ans Licht. Im Zuge dessen hatte es in mehreren Bundesländern und im Ausland Festnahmen gegeben. (dpa)