Duisburg. Ein Deutsch-Chinese, der in Duisburg arbeitet, hat sich nach 14 Tagen Quarantäne nicht mit dem Coronavirus angesteckt. Das sagt er über die Zeit.

Seit einigen Tagen kann sich Jin X. wieder ganz frei bewegen. Der Deutsch-Chinese, der in einer Duisburger Niederlassung eines chinesischen Logistikunternehmens mit Hauptsitz in Wuhan arbeitet, hat die Südpfalzkaserne in Germersheim verlassen. Dort stand er mit über 120 Bundesbürgern für zwei Wochen unter Quarantäne. Alle waren zuvor Anfang Februar mit einer Bundeswehrmaschine aus der vom Coronavirus besonders betroffenen Metropole Wuhan zurück nach Deutschland gebracht worden.


In der Kaserne war Jin X. in einem kleinem Zimmer mit Bett, Tisch, Stuhl, Bad und einem Fernseher untergebracht, das er nur mit Atemschutzmaske verlassen durfte. Zum Beispiel, wenn er auf dem Kasernengelände mal frische Luft schnappen wollte.

Coronavirus: Mehrere Tests in der Kaserne

Der Tagesablauf war klar strukturiert: Frühstück ab 7.30 Uhr, Mittagessen ab 12 Uhr und Abendessen ab 17.30 Uhr. „Zwei Mal am Tag ist die Körpertemperatur gemessen worden, vier Mal wurde ich in der gesamten Zeit gezielt auf das Coronavirus getestet und ganz zum Schluss noch einmal gründlich von einem Arzt untersucht“, sagt der Düsseldorfer.


Er ist froh, dass er die Kaserne gesund verlassen konnte und nun wieder in seinem Duisburger Büro arbeiten kann. Dort wird er gebraucht, weil die anderen chinesischen Kollegen weiter in Wuhan festsitzen. In der Elf-Millionen-Metropole ist Jin X. aufgewachsen. Dorthin war er am 16. Januar geflogen, um die Jahresplanung mit seinem Arbeitgeber abzustimmen und seine Familie zu besuchen.

Vater und Schwester in Wuhan zurückgelassen

Das Angebot der Deutschen Botschaft zwei Wochen später anzunehmen, nach Deutschland zurückzufliegen und seinen Vater und seine Schwester in Wuhan zurück zu lassen, war ihm schwer gefallen. „Sie bleiben die ganze Zeit zu Hause“, sagt Jin X. „Ihnen geht es aber zum Glück weiter gut.“


Auch zwei Studentinnen der Universität Duisburg haben sich nach zweiwöchiger Quarantänezeit aus der Südpfalzkaserne gesund verabschiedet. Dies teilte das Institut für Ostasienwissenschaften In-East auf Nachfrage der Redaktion mit. Die Bachelor-Studierende hatten im vergangenen September ein Austauschjahr an der staatlichen Hochschule in Duisburgs Partnerstadt Wuhan begonnen und waren von der Bundeswehr ebenfalls ausflogen worden.