Duisburg. Die Suche nach dem Blindgänger unter dem Eigenheim in Duisburg-Rheinhausen ist erst einmal gestoppt. Der Besitzer der zweiten Haushälfte verweigerte den Suchtrupps den Zugang zu seinem Keller. Die Stadt Duisburg prüft deshalb nun eine Ordnungsverfügung.
Überraschende Wende bei der Suche nach der Weltkriegs-Bombe unter dem Doppelhaus im Franz-Schubert-Wohnpark in Rheinhausen: Als der Kampfmittelbeseitigungsdienst am Montag bei dem Eigentümer der zweiten Haushälfte vor der Tür stand, verweigerte der Besitzer den verdutzten Experten den Zugang zum Keller. Die Sondierungsbohrungen nach dem Blindgänger sind damit vorerst auf unbestimmte Zeit unterbrochen.
„Höchst unerquicklich“, nannte Stadtsprecher Peter Hilbrands die Situation. „Ich denke, jeder hat für die Bewohner Verständnis. Allerdings ist der Eigentümer verpflichtet, dem Kampfmittelbeseitigungsdienst den Zugang zu gewähren.“ Jetzt hat die Stadt die Aufgabe, den Zugang sicherzustellen. Man befinde sich in Gesprächen mit dem Eigentümer. Wenn der sich jedoch weiterhin der Kooperation mit den Experten verweigert, müsse die Stadt als Ordnungsbehörde der Forderung Nachdruck verleihen. „Im Zweifel geht es nur über eine entsprechende Ordnungsverfügung. Diese wird derzeit geprüft und ist in Arbeit“, sagte Hilbrands. Dem Eigentümer droht in diesem Fall ein Zwangsgeld.
Zugang zum Haus muss sichergestellt werden
Für die Suche nach der Bombe bedeutet das zunächst einmal eine zeitliche Verzögerung. Denn die beauftragte Spezialfirma für die Bohrungen ist im gesamten Bereich der Bezirksregierung unterwegs, ein neuer Termin für die Suche kann erst vereinbart werden, wenn der Zugang zum Haus auch sichergestellt ist. Die Behörden gehen daher vorerst davon aus, dass sich die Suche erst in der kommenden Woche fortsetzen lässt.
Die Arbeiten im Außenbereich und im Garten des verklinkerten Doppelhauses sind abgeschlossen. Auch die Bohrungen im Keller der einen Doppelhaushälfte sind beendet. Dort war die Eigentümer-Familie wieder ausgezogen, nachdem sie von der möglichen Bombe unter ihrem Keller erfahren hatte. Die andere Doppelhaushälfte, wo die Sondierungsbohrungen im Keller noch ausstehen, ist seit der Übergabe des Eigenheims im Dezember bewohnt. Die Mehrzahl der insgesamt 37 Punkte des Suchrasters sind damit gebohrt. Bislang ist die Sonde auf keine metallischen Gegenstände im Boden gestoßen.