Duisburg.. Die Suche nach einer Weltkriegsbombe unter einem neu gebauten Wohnhaus in Duisburg verzögert sich, weil der Kampfmittelbeseitigungsdienst seit heute durch das Fundament bohren lässt. In Kamen wurde 2008 ein Blindgänger an einem Wohnhaus entdeckt. Trotzdem gab der Sprengmeister Entwarnung.
Seit Montagmorgen sucht der Kampfmittelbeseitigungsdienst der Düsseldorfer Bezirksregierung unter einem neu gebauten Doppelhaus in Rheinhausen nach einer Fliegerbombe. Auf Luftbildern hatten die Sprengstoffexperten den Einschlagpunkt einer Weltkriegsbombe an der Clara-Schumann-Straße 9 und 11 entdeckt – wo im Herbst bereits die Besitzer eingezogen waren.
Am heutigen Mittwoch wird die beauftragte Kampfmittelbeseitigung GmbH (KMB) erstmals durch das Fundament des Wohnhauses bohren. Hinweise auf Eisen im Boden – und damit auf einen Blindgänger – lieferte die Sonde, die in die bis zu sieben Meter tiefen Löcher hinabgelassen wird, bislang nicht.
Wohl kein Ergebnis vor Donnerstagnachmittag
Am Montag hatten hinter dem Haus bis zu 40 Journalisten die Entstehung der ersten zehn Bohrlöcher verfolgt. 37 sollen es nach einem Raster um den "Bombenverdachtspunkt" herum maximal werden. Nachdem Truppführer Peter Giesecke nach der Entschärfung einer Fliegerbombe in Oberhausen am Montag dort auch noch am Tag darauf im Einsatz war, nahm der Bombensuchtrupp seine Detektivarbeit in Rheinhausen erst am Dienstagnachmittag wieder auf. Und die wird nun mühseliger und zeitaufwendig: Die Ausrüstung musste zunächst in den Keller gebracht werden, vor den eigentlichen Sondierungsbohrungen sind Kernbohrungen durch das Betonfundament notwendig.
"Dadurch gehen die Arbeiten sehr langsam voran", erklärte eine Sprecherin der Bezirksregierung am Mittwochmittag. Mit Ergebnissen rechne der Kampfmittelbeseitigungsdienst nicht vor Donnerstagnachmittag.
Suche nach Fliegerbombe
Übrigens: Mit einem ganz ähnlichen Fall waren die Sprengstoffexperten und Anwohner 2008 in Kamen konfrontiert. Dort lösten die Erinnerungen eines Zeitzeugen im Oktober 2008 Sondierungsbohrungen an einem Wohnhaus an der Kämertorstraße aus. Am 22. Oktober sollte die Bombe damals gehoben werden, die Stadt bereitete bereits die Evakuierung von 500 Gebäuden vor. Als Sprengmeister Walter Luth und sein Team den britischen Blindgänger freigebaggert hatten und einen Blick darauf werfen konnten, gaben sie Entwarnung: Der Zünder war beim Aufschlag abgerissen worden.