Duisburg. Mit der Absage der Installation „Totlast“ hat die Stadt Duisburg ihr Ansehen als Kunststadt verloren. Dieser Ansicht ist Ruhrtriennale-Intendant Heiner Goebbels. Am Mittwoch erneuerte er seine Kritik an Duisburgs OB Sören Link. Ob das Debakel auch ein juristisches Nachspiel hat, ist noch offen.
Duisburg sollte nach den ursprünglichen Plänen in diesem Jahr pulsierendes Zentrum der Ruhrtriennale sein. Mit dem Verbot der Installation „Totlast“ des Raumkünstlers Gregor Schneider durch Duisburgs OB Sören Link haben diese Pläne aber einen empfindlichen Dämpfer erhalten – zumindest für Heiner Goebbels.
Bei einer Pressekonferenz sagte der Intendant der Ruhrtriennale: „Durch die Absage ist ein riesiger Schaden entstanden – für uns, für den Künstler, aber auch für die Stadt.“ Duisburg habe sein Ansehen als Kunststadt verloren, das es nun zurückgewinnen müsse.
OB Sören Link wollte sich nicht äußern
Auf die Frage, ob die Absage des Kunstwerks durch den OB noch ein juristisches Nachspiel haben könnte, sagte Goebbels: „Ich hatte bisher noch keine Zeit, darüber nachzudenken.“ OB Sören Link wollte sich auch am MIttwoch auf WAZ-Anfrage nicht zu der Kritik, die nach seiner Entscheidung von vielen Seiten auf ihn eingeprasselt ist, öffentlich äußern.
Goebbels und Ruhrtriennale-Geschäftsführer Lukas Crepaz hatten aber auch Positives zu vermelden: Zehn Tage vor dem Auftakt des Festivals sind bereits 75 Prozent aller Karten ausverkauft. Es gibt vom 15. August bis 28. September insgesamt 30 Produktionen mit weit über 1000 Künstlern aus 25 Ländern an zahlreichen Spielorten im gesamten Ruhrgebiet zu sehen
Zum Auftakt wird in der Kraftzentrale des Landschaftsparks Nord das Musiktheaterwerk „De Materie“ von Louis Andriessen gezeigt. Regie führt Intendant Heiner Goebbels selbst. Es gibt noch Karten im Vorverkauf für die sechs Abende: www.ruhrtriennale.de.