Duisburg. Kunstsammler Horst Spankus beendet seine Zusammenarbeit mit dem Lehmbruck-Museum und zieht seine Leihgaben zurück. Der Grund: Mit der Absage der Installation „Totlast“ habe sich OB Link als „Kunstbanause“ geoutet und Museum „schwersten Schaden“ zugefügt.
Den Kunst-Skandal, den Oberbürgermeister Sören Link mit der Absage der Gregor-Schneider-Installation „Totlast“ ausgelöst hat, will Horst Spankus „so nicht stehen lassen“. Der 84-jährige Kunstsammler, der dem Lehmbruck-Museum als Leihgeber und Mitglied des Förderkreises seit vielen Jahren verbunden ist, kündigt an, seine Zusammenarbeit mit dem Museum zu beenden.
Seine noch in der Ausstellung „Hans im Glück“ befindlichen Leihgaben werde er „mit sofortiger Wirkung zurückziehen“, ebenso wie die bereits für September zugesagten Leihgaben für die Ausstellung „Zeichen gegen den Krieg – Antikriegsplastik von Lehmbruck bis heute“. Der in Duisburg geborene Architekt, der seit 1967 in Dinslaken lebt, weiter: „Auch meine Mitgliedschaft im Freundeskreis ist damit hinfällig.“
Link als „Kunstbanause“ geoutet
Spankus: „Nach der glorreichen Ära Krings ist Duisburg mit seinen Oberbürgermeistern geschlagen.“ Nun habe sich Link als „Kunstbanause“ geoutet und dem Lehmbruck-Museum als bedeutendem kulturellen Aushängeschild Duisburgs „schwersten Schaden“ zugefügt – „und das als Vorsitzender des Kuratoriums“. Spankus: „Die SPD, deren Mitglied ich seit mehr als 50 Jahren bin, muss sich ernsthaft Gedanken machen, ob sie mit solchen Repräsentanten auf lokaler Ebene noch wählbar ist.“
Er kritisiert auch Museumsdirektorin Dr. Söke Dinkla, die sich durch ihre Haltung „in geradezu peinlicher Weise disqualifiziert“ habe. Seiner Meinung nach habe sie Link frühzeitig von der Bedeutung des Kunstwerks überzeugen und vor eine Absage deutlich warnen müssen. „Es ist so traurig für Duisburg, dass diese wunderbare Arbeit nicht gezeigt wird, ein Verlust.“
Fluxus-Bewegung entdeckt
Spankus begann seine Sammlertätigkeit mit konstruktivistischen und konkreten Grafiken, entdeckte dann die Fluxus-Bewegung. Einen Schwerpunkt der Sammlung bilden Arbeiten von Dieter Roth. Den „Lippenstiftbomber“ von Wolf Vostell hatte er für die Ausstellung „Kunst gegen den Krieg“ zugesagt. Für die Ausstellung „Hans im Glück“, in der es um Kunst und Kapital geht, hat Spankus dem Museum neben zahlreichen anderen Werken auch Arbeiten von Katharina Fritsch zur Verfügung gestellt.
Auch Hans-Peter Feldmann, dessen „David“ vor dem Lehmbruck-Museum steht, ist Spankus seit vielen Jahren verbunden.