Duisburg. Nach der Entscheidung von Oberbürgermeister Sören Link die Rauminstallation von Georg Schneider im Lehmbruck-Museum abzusagen, hagelt es Kritik von allen Seiten. Der Freundeskreis des Museums fordert nun, die Absage durch Kurationsmitglieder überprüfen zu lassen.
Harsche Kritik übte Mittwoch der Vorsitzende des Freundeskreises des Lehmbruck Museums. Dr. Thomas Ludwig, an der Entscheidung des Oberbürgermeisters Sören Link, die Rauminstallation von Gregor Schneider im Museum abzusagen. „Das ist völlig fehl am Platz. Die Duisburger Bürger sind durchaus in der Lage selbst zu entscheiden, ob sie diese Ausstellung besuchen wollen oder nicht“, erklärte Schneider. Für das Museum sei mit dieser Absage international ein großer Schaden entstanden. Vielleicht gut gedacht aber auf jeden Fall schlecht gemacht, befand Mittwoch der Freundeskreisvorsitzende, zumal das Projekt „Totlast“ von Gregor Schneider keinerlei Bezug zur Loveparade habe.
Ärgerlich fand Ludwig, dass letzte Woche noch eine Sitzung des Kuratoriums stattgefunden hatte, aber kein Wort über die Absage gefallen sei. „Das ist in den Gremien nicht diskutiert worden. Es war eine einsame Entscheidung des Oberbürgermeisters, so Ludwig. Dr. Thomas Ludwig sitzt als ehemaliger Vorstandsvorsitzender von Klöckner dem Freundeskreis vor, der viel Geld für das Museum spendet.
Ludwig hat nun die Vertreter der Wirtschaft in der Stiftung Lehmbruck angeschrieben, die die Trägerschaft für das Museum im Jahr 2000 übernommen hat. Da der Freundeskreis selbst kein Kontrollorgan des Museums ist, möchte Ludwig erreichen, dass die Kuratoriumsmitglieder prüfen, ob Oberbürgermeister Sören Link überhaupt das Recht hatte, die Rauminstallation abzusagen. Link ist zwar Vorsitzender des Stiftungskuratoriums, aber auch nicht mehr. Nach Meinung von Ludwig hätte die Entscheidung im Kuratorium fallen müssen und keinesfalls als „einsame Entscheidung“ des Oberbürgermeisters.