Duisburg. Wegen Betrugs steht ein Paar aus Duisburg vor Gericht. Es soll den Eindruck erweckt haben, seine Schreiben seien Rechnungen des Handelsregisters.

Wegen Betrugs steht ein Paar aus dem Duisburger Süden vor dem Amtsgericht am König-Heinrich-Platz. 2015 sollen sie ein Unternehmen gegründet haben, das gezielt neu ins Handelsregister eingetragene Firmen anschrieb. Dabei soll bewusst der Eindruck erweckt worden sein, es handele sich um Rechnungen für eben diese Eintragung.


Der Fall beschäftigt die Justiz schon lange. Ursprünglich ermittelte die Staatsanwaltschaft nahezu 200 Fälle, der Gesamtschaden reichte an einen sechsstelligen Betrag heran. Die Sache wurde beim Landgericht angeklagt, doch das eröffnete das Verfahren beim Schöffengericht. Und inzwischen geht es nur noch um 41 Fälle und rund 16.000 Euro Schaden.

Amtsgericht verhandelt schon zum dritten Mal


Das Amtsgericht versucht nun bereits im dritten Anlauf, das Verfahren zu einem Abschluss zu bringen. Die Angeklagten sind sich nach wie vor keiner Schuld bewusst. „Aufgrund meiner beruflichen Erfahrungen hatte ich die Idee, ein digitales Branchenbuch einzurichten und neu gegründeten Firmen anzubieten“, so der 41-jährige Angeklagte, dessen Lebensgefährtin den Betrieb mit gründete.

„Wir haben dafür ja auch tatsächlich eine Gegenleistung geboten“, beteuert der Angeklagte. Im Gegensatz zu dem, was die Anklage behaupte, habe er zu vermeiden versucht, dass Empfänger das Angebot in den falschen Hals bekommen könnten. Auf dem Brief habe sich ein Hinweis befunden, dass die Offerte nichts mit dem Handelsregister zu tun habe. Ein Indiz besteht für die Angeklagten auch in der vergleichsweise geringen Zahl der beanstandeten Fälle: „Schließlich haben wir 120.000 Briefe verschickt.“

Das Verfahren gegen die ehemalige Geschäftsführerin des Unternehmens, der lediglich Beihilfe vorgeworfen wird, wurde vor dem erneuten Prozess-Anlauf abgetrennt. Gegen die beiden Hauptangeklagten könnte es bereits in der kommenden Woche ein Urteil geben.


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