Duisburg. Ab wann und wo bekommen Duisburger den wöchentlichen Gratis-Schnelltest? Die Stadt kritisiert Bund und Länder – arbeite aber an der Umsetzung.
Ab wann und wo können sich Duisburger gratis einmal pro Woche mit Antigen-Schnelltests auf Corona testen lassen? Am 3. März hatte die Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) beschlossen und angekündigt, dass der Bund allen Bürgern einen Schnelltest pro Woche ab Montag, 8. März, bezahlen soll. In Duisburg ist das wie in weiten Teilen Nordrhein-Westfalens aktuell jedoch noch nicht möglich.
Die Gratis-Schnelltests werden möglicherweise ein weiteres Beispiel dafür, dass Bund und Länder eine Corona-Maßnahme ankündigen, die nach einem föderalen Schwarze-Peter-Spiel aber erst mit zeitlicher Verzögerung bei den Menschen ankommt – und von den Kommunen mit umgesetzt werden muss. „Für uns bedeutet das einmal mehr eine beispiellose Kraftanstrengung“, sagt Stadtsprecherin Anja Kopka. „Wie viel zu oft stellen wir fest, dass Land und Bund erst Pläne verkünden, dann selbstgesetzte Fristen nicht einhalten und die Verantwortung danach an die ausführenden Kommunen abgeben.“
Gratis-Schnelltests: Stadt Duisburg hofft, am Donnerstag Einzelheiten bekanntgeben zu zu können
Dennoch treffe die Stadtverwaltung „bereits seit letzter Woche die nötigen Vorkehrungen für kostenlose Tests“, so Kopka. Sie kündigt an: „Wir gehen aktuell davon aus, dass wir bereits am Donnerstag Einzelheiten kommunizieren können, wie und wo wir den Duisburgerinnen und Duisburgern schnell dezentrale Testangebote machen können.“
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Nachdem das Bundesgesundheitsministerium eine Neufassung der Corona-Testverordnung als Grundlage für die Gratis-Schnelltests an die Länder geschickt hatte, erließ das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium am Sonntag eine Allgemeinverfügung für die Umsetzung in NRW.
Diese regele, „dass unter anderem Apotheken, private Testzentren und andere Leistungsanbieter, die schon bisher Corona-Schnelltests durchgeführt haben und bestimmte Mindestanforderungen erfüllen, ab dem 8. März auch die neuen, kostenlosen Schnelltests für Bürgerinnen und Bürger anbieten und abrechnen können“, teilt das Ministerium mit.
Minister Laumann: „Ortsnahe Teststruktur bis April“
NRW-Minister Karl-Josef Laumann erklärte, das Land arbeite „gemeinsam mit den Kommunen mit Hochdruck daran, die ortsnahe Teststruktur landesweit flächendeckend für absehbar steigende Bedarfe so auszubauen, wie der Beschluss der Ministerpräsidenten dies bis Anfang April vorsieht“.
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■ In Duisburg hatten mehrere Firmen seit Mitte Dezember kostenpflichtig Schnelltests für anfangs bis zu 50 Euro angeboten. Mit diesen Antigen-Tests sind Testungen auf SARS-CoV-2 möglich, ohne dass dafür ein Labor beauftragt werden muss. Das Ergebnis liegt in weniger als 30 Minuten vor.
■ Solche „Point-of-care-Tests“ oder „POC-Tests“ nutzen darum auch Arztpraxen, Krankenhäuser und Pflegeheim-Betreiber seit etwa November.
■ Die Stadt hatte Ende Dezember bis zu 13 Schnelltest-Stationen vor Seniorenheimen errichtet, an denen sich Besucher schnell testen lassen konnten. Inzwischen gibt es noch sieben dieser dezentralen Schnelltest-Stationen für Besucher der Heime.
■ Die preiswerteren Antigen-Schnelltests sind nicht so zuverlässig wie PCR-Labortests. Das negative Ergebnis eines Schnelltests schließt eine Infektion nicht aus, etwa bei geringer Virenlast kurz nach einer Infektion.
■ Ein positives Schnelltest-Ergebnis reicht darum nicht aus, um als Corona-Fall nach dem Infektionsschutzgesetz gemeldet zu werden. In diesem Fall ist ein PCR-Test erforderlich, damit Betroffene und Behörden Gewissheit haben.