Duisburg. Der Discounter Netto schließt die Filiale auf der Münchener Straße in Duisburg. Für das Ladenlokal auf der Einkaufsstraße gibt es Interessenten.
Die Münchener Straße verliert eine Einkaufsmöglichkeit: Die Filiale des Discounters Netto schließt. Noch bis zum 15. Januar können Kundinnen und Kunden dort einkaufen gehen. Eine Immobilienfirma sucht derzeit einen Nachmieter für das Ladenlokal am Eingang zur Buchholzer Einkaufsstraße.
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Gründe für die Schließung nennt Netto auf Anfrage nicht. Eine Sprecherin teilt aber mit, der Discounter sei bundesweit, auch in Duisburg, auf der Suche nach Filialen mit einer Größe von 1000 Quadratmetern. Die Verkaufsfläche an der Münchener Straße ist mit gut 700 Quadratmetern deutlich kleiner. In Wedau hat das Unternehmen allerdings unlängst eine nach eigenen Angaben nur 300 Quadratmeter große Filiale modernisiert. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Buchholzer Niederlassung würden in den umliegenden Filialen weiterbeschäftigt.
Netto-Filiale in Duisburg-Buchholz: Miete kostet 8580 Euro pro Monat
Sieben Meter Schaufensterfront und eine Fläche von mehr als 1000 Quadratmetern: Mit dem bald ehemaligen Netto steht keine kleine Fläche an der Ecke Münchener Straße/Düsseldorfer Landstraße zur Verfügung. Die Fläche teilt sich auf in die Verkaufsfläche im Erdgeschoss mit 715 Quadratmetern, hinzu kommen 145 Quadratmeter Lager und Sozialräume im Erdgeschoss sowie weitere 180 Quadratmeter Lager im Untergeschoss. Die Miete beträgt 8580 Euro pro Monat – zuzüglich Nebenkosten und Mehrwertsteuer.
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Diese Zahlen nennt die Immobilienfirma Perfectplace aus Mülheim. Ab dem 1. Februar 2022 will Perfectplace die Immobilie im Duisburger Süden weitervermieten. „Aktuell gibt es drei ernsthafte Interessenten“, sagt Nadine Pollmann von Perfectplace. Das Maklerunternehmen will mögliche Nachmieter langfristig in der Immobilie halten und lockt bei entsprechendem Mietervertrag mit dem Angebot, die Fläche so umzubauen, dass sie den Bedürfnissen des neuen Mieters entspricht.
Nachfolger von Netto in Duisburg-Buchholz wird keine Lebensmittel verkaufen
Oder der neuen Mieter: Möglich, dass alle drei Interessenten zum Zuge kommen. Die Discounter-Fläche ist teilbar ab 350 Quadratmetern, rechnerisch können also drei Nachfolger unterkommen. Denkbar ist laut Perfectplace eine Nutzung als Ladenlokal, für Geschäftsräume oder auch für Praxen. Aus welchen Branchen die aktuellen Interessenten für die Fläche kommen, verrät die Maklerfirma nicht, immerhin so viel: Sie stammen „nicht aus dem Bereich Lebensmittel“, sagt Pollmann.
Die Netto-Fläche bewirbt Perfectplace als 1-a-Lage: gut gelegen innerhalb des Stadtteilzentrums Buchholz, mit eigenen Parkplätzen – 25 Stück stehen zur Verfügung – und einer guten Sichtbarkeit. Als Vorteil wertet die Maklerfirma auch den guten Anschluss an den öffentlichen Nahverkehr.
Auch wenn sich im Internet etliche negative Bewertungen des Netto-Marktes an der Münchener Straße finden: Mit dem Discounter verliert die Buchholzer Einkaufsmeile einen Frequenzbringer. Abzuwarten bleibt, wie sich der Weggang auf die übrigen Geschäfte auswirken wird.
Münchener Straße: Viele Geschäfte haben geschlossen, viele neu geöffnet
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In den vergangenen Jahren war auf der Münchener Straße viel Bewegung: Wo 2017 noch ein Brautmodengeschäft eröffnete, verkauft heute der beliebte türkische Supermarkt Efendy seine Waren. Seit 2019 zieht die inhabergeführte Weinhandlung RheinWein Liebhaber roter, weißer und rosé-farbener Tropfen an, dafür schloss im selben Jahr die einzige Metzgerei der Buchholzer Einkaufsmeile. Belebung und Weggang gab’s auch 2020: Das längst etablierte Café RöstCult kam, das Schuhhaus Damm ging – nach 133 Jahren.
Corona hat es den Inhabern entlang der Münchener Straße nicht leichter gemacht. Die Schließung von Netto kann beides sein: Beginn eines Leerstands an prominenter Stelle, oder Einzug eines oder von mehreren neuen Kundenmagneten. Spätestens am 1. Februar 2022 wissen die Buchholzer und Buchholzerinnen mehr.
>> NETTO: SO GROSS IST DER DISCOUNTER
- Der Discounter Netto gehört nach eigenen Angaben zu den führenden Unternehmen im Lebensmitteleinzelhandel. Zum Sortiment gehören 5000 Artikel – das sei die größte Lebensmittelauswahl unter den Discountern.
- Zu Netto – oder Netto Marken-Discount – gehören mehr als 4260 Filialen. Darin arbeiten 84.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
- Wöchentlich kommen nach Angaben von Netto 21 Millionen Kundinnen und Kunden in die Filialen. Der Discounter erzielt so einen Umsatz von jährlich 14,6 Milliarden Euro.