Dortmund. Der neue Mietspiegel für Dortmund erlaubt es vielen Eigentümern, die Abschläge zu erhöhen. Machen sie davon Gebrauch, sollten Mieter das gründlich überprüfen.
Viele Dortmunder Haushalte könnten in den kommenden Wochen Post vom Vermieter bekommen. Der Mietspiegel für 2025 und 2026 definiert neue Höchstgrenzen für die monatlich fällige Zahlung. Es handelt sich um ein komplexes Zahlenwerk, das nicht immer richtig angewandt wird. Der Mieterverein Dortmund rät daher: Mieterhöhungen sollten immer gründlich überprüft werden.
Der Mietspiegel wird alle zwei Jahre aktualisiert. Er bildet ab, wie sich die Mieten in Dortmund in der Zwischenzeit entwickelt haben und ermittelt auf dieser Basis neue, verbindliche Vergleichswerte. In den vergangenen zwei Jahren ist das Mietniveau im Schnitt um etwa fünf Prozent gestiegen – Altbauten sind tendenziell stärker betroffen als Wohnungen neueren Baujahres.
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Wohnkosten in Dortmund steigen weiter – Mieterverein gibt Tipps
Der neue Mietspiegel wurde auch vom Mieterverein Dortmund anerkannt. Dennoch blickt der Interessenverband mit Skepsis auf die Entwicklung – Rechtsanwalt Martin Grebe erläutert per Mitteilung: „Neben den steigenden Kosten für Betriebs- und Heizkosten, bedeutet dies eine weitere Steigerung der Wohnkosten für Mieterinnen und Mieter, ohne dass sich zwangsläufig die Qualität oder der energetische Standard ihrer Wohnung verbessert hat.“
Für Mieter sei es daher wichtig, die korrekte Einordnung ihrer Wohnung in den Mietspiegel zu überprüfen, damit sie nicht vorschnell einer falschen oder zu hohen Mieterhöhung zustimmen. Grundsätzlich gilt: Eine Mieterhöhung muss immer begründet werden. Bei frei finanzierten Wohnungen – ohne vertragliche Staffel- oder Indexvereinbarungen – kann dies der Hinweis auf den aktuellen Mietspiegel sein, der bis zum 31. Dezember 2026 gültig ist.
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Der mögliche Preis für eine Wohnung wird anhand mehrerer Kriterien errechnet. Maßgebend sind die Größe und das Baujahr sowie Merkmale der Ausstattung oder die Lage innerhalb der Stadt. Aus diesen Kriterien können sich Zuschläge, aber auch Abschläge für eine bestimmte Wohnung ergeben.
Neuer Mietspiegel für Dortmund: Es sind auch Abschläge möglich
Macht der Vermieter Zuschläge geltend, rät der Mieterverein zu prüfen, ob diese im Mietspiegel für die jeweilige Wohnung tatsächlich vorgesehen sind. Bei Modernisierungen etwa gelte: „Nicht jede einzelne Maßnahme des Vermieters reicht hierfür aus.“ Noch ein Beispiel: Ein Zuschlag für eine modernisierte Heizung sei künftig nur bei einem kompletten Austausch aller Bestandteile möglich – vom Kessel über die Rohre bis zu den Heizkörpern. „Dies muss der Vermieter nachweisen“, betonen die Experten.
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Kontrollieren sollte man zudem, ob Abschläge zu Gunsten der Mieter wirklich berücksichtigt wurden. Dies könne eine fehlende Gegensprechanlage sein oder ein elektrischer Durchlauferhitzer beziehungsweise Boiler, aber auch einzelne Wohnräume, die nicht über den Flur erreicht werden können.
Einsehbar ist der neue Mietspiegel auf der Internetseite der Stadt Dortmund. Einen kostenlosen Mietspiegelrechner stellt der Mieterverein Dortmund online zur Verfügung. Mitglieder erhalten zudem persönliche Beratung.