Dortmund. Die durchschnittliche Miete in Dortmund steigt seit Jahren. Der neue Mietspiegel gibt nun allen Eigentümern die Möglichkeit, die Preise daran anzupassen.
Für viele Mieterinnen und Mieter in Dortmund droht das Wohnen erneut teurer zu werden – ein neuer Mietspiegel ist am 1. Januar in Kraft getreten. Das Dokument bildet die Entwicklung der Mieten in den vergangenen zwei Jahren ab und legt auf dieser Grundlage neue ortsübliche Preisspannen fest. Eigentümern gibt das Spielraum, die Mietpreise daran anzupassen.
„Im Durchschnitt sind die Mieten um fünf Prozent gestiegen“, bilanziert die Stadt Dortmund in einer Mitteilung. Besonders betroffen seien davon Altbau-Wohnungen: „Während im Altbestand durchschnittliche Steigerungen von bis zu 6,3 Prozent beobachtet werden konnten, stiegen die durchschnittlichen Preise in den jüngeren Baujahren nur bis zu 3,3 Prozent.“
Mietspiegel legt für Dortmunder Eigentümer neue Obergrenzen fest
Die ortsübliche Vergleichsmiete ist für Vermieter die Obergrenze, bis zu der sie Mieterhöhungen durchsetzen können. Viele Haushalte könnten daher in den kommenden Wochen Post bekommen – insbesondere viele große Wohnungsunternehmen reagieren oft schnell, wenn der Mietspiegel aktualisiert wurde. Auch der Vermieter-Verband Haus & Grund, in dem sich private Eigentümer organisieren, bietet nun Seminare zur Anwendung des neuen Mietspiegels an.
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Das Zahlenwerk ist komplex. Der mögliche Preis für eine Wohnung wird anhand mehrerer Kriterien errechnet. Ausschlaggebend sind die Größe und das Baujahr, aber auch Merkmale der Ausstattung sowie die Lage innerhalb der Stadt – beispielsweise sind die Mieten im Zentrum oder im Süden von Dortmund tendenziell höher als in der Nordstadt oder in den westlichen Bezirken.
Bei Neuvermietungen ist der Mietspiegel nicht bindend
Dass die prozentuale Steigerung bei Altbauten höher ist als bei neueren Wohnungen, hat einen einfachen Grund: Mieterhöhungen fallen dort stärker ins Gewicht, da viele Mietverhältnisse schon seit Jahren bestehen und der Preis oft längere Zeit nicht angepasst wurde. Bei Wohnungen jüngeren Baujahres dagegen befindet sich die Ausgangsmiete meist schon auf einem höheren Niveau.
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Verbindlichkeit hat der Mietspiegel nur für bestehende Mietverhältnisse, bei Neuvermietungen ist er nicht bindend. Allerdings kann er Interessenten in dem Fall eine Orientierungshilfe sein, um zu prüfen, ob die verlangte Miete angemessen ist.
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Der Mietspiegel wird alle zwei Jahre erarbeitet beziehungsweise aktualisiert. Federführend ist das Amt für Wohnen der Stadt Dortmund, beteiligt sind aber auch Interessenverbände beider Seiten – etwa der Mieterverein, aber auch Haus & Grund. Die aktuelle Version hat eine Gültigkeit bis zum 31. Dezember 2026.
Einsehbar ist der neue Mietspiegel auf der Internetseite der Stadt Dortmund. Einen kostenlosen Mietspiegelrechner stellt der Mieterverein Dortmund online zur Verfügung.