Dortmund. Ein Mann geht in der Dortmunder Nordstadt auf Lottomillionär Chico los, verfolgt ihn sogar mit einem Auto. Die Polizei muss eingreifen.
Durch seine Popularität und sein Vermögen hat sich Kürsat „Chico“ Yildrim (44) innerhalb kürzester Zeit Respekt in der Dortmunder Nordstadt verschafft. Manche bezeichnen den Lottomillionär sogar als Nordstadt-Hausmeister – nicht zuletzt, weil ihm dort rund 80 Wohneinheiten gehören. Doch nicht alle schätzen den Glückspilz, wie ein Vorfall am Abend des 2. Dezember zeigt.
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Wie die Polizei mitteilt, hielt Chico am frühen Abend mit seinem Porsche auf einem Parkplatz an der Schützenstraße. Eigentlich bekanntes Terrain, um nicht zu sagen: sein Revier. Hier befinden sich mehrere von Chicos Immobilien, darunter sein Lieblingslokal, das er fast täglich besucht. Gegen 17.30 näherte sich diesmal jedoch ein ihm unbekannter Mann und beleidigte den Millionär mehrfach durch das offene Fahrerfenster. Dann zielte der Pöbler mit einem Gegenstand auf Chico, den er in der Hektik als Schusswaffe wahrnahm.
Mann verfolgt Chico mit Auto durch Dortmunder Nordstadt
Das wurde dem kriminalitätserfahrenen Dortmunder dann doch zu viel. Er beschloss, der bedrohlichen Situation mit seinem Flitzer zu entfliehen. Das passte dem Angreifer so gar nicht: Er stieg in einen VW Golf und fuhr hinterher. Immer wieder, wenn die Fahrzeuge verkehrsbedingt halten mussten, stieg der Mann aus, kam zum Fahrerfenster und beschimpfte Chico wüst, trat sogar gegen die Porsche-Tür. Da langte es dem 44-Jährigen: Er rief die Polizei zu Hilfe.
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Mehrere Hundert Meter weiter konnten Beamte die Fahrzeuge im Sunderweg stoppen. Sie forderten den Chico-Verfolger mit vorgehaltener Waffe auf, aus seinem VW zu steigen. Der weigerte sich jedoch und filmte stattdessen die Einsatzkräfte.
Polizei muss Chico-Verfolger überwältigen
Schließlich gelang es den Beamten, die Tür des Golfs zu öffnen und den Tatverdächtigen zu überwältigen. Bei ihm handelt es sich um einen 40-jährigen Dortmunder. Er leistete bei seiner Festnahme erheblichen Widerstand. „Das war der Schock meines Lebens“, lässt der Millionär am Tag danach über seinen Manager ausrichten. Er müsse sich jetzt erstmal davon erholen.
Eine Schusswaffe wurde bei der Durchsuchung des VWs nicht gefunden, in der Fahrertür lag jedoch ein Flambierbrenner. Das Utensil, das gerne zum Crack-Rauchen verwendet wird, sowie das Auto wurden sichergestellt. Da es Hinweise auf Alkohol- und Drogenkonsum gab, wurde eine Blutprobe angeordnet. Der 40-Jährige verbrachte die Nacht im Polizeigewahrsam. Ihn erwarten nun zahlreiche Strafverfahren, unter anderem wegen Bedrohung, Beleidigung, Fahren unter Drogeneinfluss und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.
(lig)
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