Dortmund. Ryanair zieht sich vom Flughafen Dortmund zurück, mehrere Ziele fallen weg. Jetzt verliert der Airport eine weitere, über Jahre etablierte Verbindung.
Im Angebot des Dortmunder Flughafens wird es 2025 zu weiteren Änderungen kommen. Nachdem der Billigflug-Anbieter Ryanair seinen Rückzug aus Dortmund bekanntgegeben hat, bestätigt nun auch Eurowings die Streichung einer über Jahre etablierten Strecke.
In den vergangenen Wochen hatten Fluggäste berichtet, dass bereits gekaufte Flüge von Dortmund nach München durch Eurowings umgebucht worden seien – neuer Abflugort: Düsseldorf. Auch in den verschiedenen Buchungsportalen wird die Verbindung ab April 2025 nicht mehr aufgeführt.
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Flughafen Dortmund: Weniger Bedarf an Geschäftsreisen
Die Airline bestätigt das auf Nachfrage der Redaktion: „Ja, Eurowings nimmt die Strecke Dortmund-München vorerst aus dem Programm.“ Man prüfe den Flugplan laufend, was dazu führen könne, „dass Strecken aufgrund mangelnder Nachfrage gestrichen werden, während andere durch zusätzliche Frequenzen aufgestockt werden“.
Die Strecke nach München ist der einzige Inlandsflug im Portfolio des Dortmunder Flughafens. Die Anbindung an Deutschlands zweitgrößten Flughafen ermöglichte Passagieren bislang auch den Umstieg auf die dort angebotenen Langstreckenflüge.
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Genutzt werden Inlandsflüge jedoch vor allem für Geschäftsreisen. Und deren Bedarf habe seit der Corona-Pandemie signifikant abgenommen, teilt der Flughafen mit. „Großteile des Verkehrs haben sich auf andere Verkehrsmittel verlagert oder wurden durch virtuelle Meetings ersetzt“, erklärt Sprecherin Carolin Rathmann. Daher sei für die Strecke nach München auch kein Ersatz vorgesehen.
Vier Strecken am Dortmund Airport fallen ab 2025 weg
Zusammen mit den bisher von Ryanair angeflogenen Städten London, Krakau und Porto fallen nun also vier Ziele weg. Die Flughäfen Mallorca, Thessaloniki, Kattowitz und Malaga, bisher ebenfalls von Ryanair bedient, fliegen dagegen auch andere Airlines von Dortmund aus an. Der Flughafen wird sich voraussichtlich darum bemühen, dass Anbieter wie Eurowings auf diesen Strecken mehr Flüge durchführen, um die Ausfälle durch den Ryanair-Rückzug zu kompensieren.
Auch die Lufthansa-Tochter Eurowings befindet sich zurzeit eher auf Rückzugskurs. Allein in Hamburg sollen sieben Ziele entfallen. Man prüfe auch an anderen deutschen Airports Strecken einzustellen, sagte die Airline dem Hamburger Abendblatt. Denn durch die Summe aller deutschen und europäischen Kostenbelastungen werde Fliegen in und ab Deutschland immer teurer und auf vielen Strecken unrentabel.
Ähnlich äußerte sich der Flughafen Dortmund jüngst in einer Pressemitteilung: „Die Rahmenbedingungen im Luftverkehr bleiben aufgrund der hohen regulativen Standortkosten in Deutschland herausfordernd.“
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Zuletzt konnte man in Dortmund aber ein Wachstum bei den Passagierzahlen vermelden. Insgesamt seien im laufenden Jahr bislang gut 2,3 Millionen an- und abreisende Fluggäste verzeichnet worden, so die Bilanz Anfang Oktober. Damit liege das Verkehrsaufkommen mit einem Anstieg von 1,3 Prozent leicht über den Vorjahreswerten.