Dortmund. In Dortmund sollen Anwohner nachts künftig auf leere Supermarkt-Stellplätze ausweichen dürfen. Ein „Parkwächter“-Unternehmen steht schon in Verhandlungen.

Sie sind nicht nur selten, sondern in beliebten Stadtteilen auch richtig teuer: Stellplätze für motorisierte Fahrzeuge. Auch mit Anwohner-Parkkarte wird die abendliche Suche schnell zur Qual. Autos drehen mehrere Runden ums Quartier, ehe eine passende Lücke gefunden ist. Unnötig und gefährlich, findet die Dortmunder Grünen-Fraktion. Sie will der allabendlichen Sucherei ein Ende setzten, indem Supermärkte ihre Parkflächen nachts für Anwohner zur Verfügung stellen.

Verhandlungen für Feierabend-Parkplätze in Dortmund laufen bereits

Ein Schritt, der in Düsseldorf bereits gegangen wurde. An dem Projekt beteiligen sich dort bislang Lidl und Aldi-Süd. Die Stadt strebt zudem eine Zusammenarbeit mit Penny und Netto an. Kostenlos ist das natürlich nicht: Ein Dienstleister stellt ein digitales Bezahlsystem zur Verfügung. Und auch in Dortmund laufen bereits Verhandlungen mit einem potenziellen „Parkwächter“.

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„Hinsichtlich des geplanten Overnight-Parking-Angebots befinden wir uns in einem vielversprechenden Verhandlungsstadium“, bestätigt eine Sprecherin von „Loyal Parking“ auf Nachfrage der Redaktion. Das Unternehmen bewirtschaftet derzeit rund 40 Parkflächen im Dortmunder Stadtgebiet. Das Prinzip: Eine Kamera erfasst das Kennzeichen eines Fahrzeugs automatisch bei Ein- und Ausfahrt. Liegt zwischen den zwei Erfassungen mehr Zeit als erlaubt, dann wird eine Vertragsstrafe fällig. Im Falle des Edeka an der Dortmunder Stadtkrone Ost sind das 30 Euro, wenn die maximale Parkdauer von 75 Minuten überschritten wurde.

Auf Bewertungsseiten in Internet machen viele Kunden, die auf diese Weise eine Knolle bekommen haben, ihrem Ärger Luft. Das System könnte allerdings sicherstellen, dass der Parkplatz zu Ladenbeginn morgens geräumt ist und den Supermarktkunden wieder zur Verfügung steht. In Düsseldorf sind Stellplätze beim Dienstleister Ampido aktuell für eine Nachtmiete von vier Euro und eine Monatsmiete von 30 Euro zu haben. Ab 18 Uhr ist Anwohnern das Parken erlaubt. Morgens zwischen 6 und 8.30 Uhr, je nach Öffnungszeit des Marktes, müssen ihre Autos verschwunden sein.