Dortmund. Mehrere deutsche Olympia-Teilnehmer wohnen oder trainieren sonst in Dortmund. In Frankreich gab es eine Medaille. So lief das Turnier aus Dortmunder Sicht.
Die Olympischen Spiele in Paris sind vorbei. Viele Athleten konnten über Medaillen jubeln. Das deutsche Team bestand aus 428 Sportlerinnen und Sportlern, dazu kamen 44 Ersatzkandidaten. Für vier der Olympioniken galt es, die Daumen ganz besonders fest zu drücken: Sie treten sonst für Dortmunder Vereine ein. In der Stadt wohnen aber noch mehr Medaillen-Hoffnungen. Ein Überblick über Dortmunds Athleten und ihren Turnierverlauf.
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Im deutschen Handball-Team standen die BVB-Spielerinnen Lisa Antl und Sarah Wachter bereits mächtig unter Druck. Erst im dritten Vorrundenspiel gelang gegen Slowenien der erste Sieg (41:22). Der Einzug ins Viertelfinale gelang mit Mühe. Gegen Top-Favorit Frankreich zeigte das DHB-Team seine beste Leistung - und schied aus.
Vier Spielerinnen von Borussia Dortmund sind in Paris dabei
Antl, die Kreisläuferin, und Torfrau Sarah Wachter, sind erst 24 Jahre jung und hatten zuvor noch nie bei Olympia gespielt. Entsprechend groß war ihre Begeisterung, in Paris dabei sein zu dürfen.
Übrigens: Zwei weitere Borussinnen traten bei den Olympischen Spielen ebenfalls im Handball an – aber für andere Teams: Carmen Campos spielte für ihr Heimatland Spanien und Neuzugang Deborah Lassource für Frankreich.
Manuel Sanders startet mit Alica Schmidt in der Mixed-Staffel
In der Leichtathletik war Manuel Sanders die Dortmunder Medaillenhoffnung. Der 26-Jährige von der LG Olympia gehörte zum Staffelpool der 4x400 Meter-Staffeln der Männer sowie der Mixed-Formation. Für Manuel Sanders waren es nach 2021 in Tokio die zweiten Olympischen Spiele. In der Mixed-Staffel startete er mit Alica Schmidt, die über fünf Millionen Followern auf Instagram zu Deutschlands bekanntesten Sport-Stars gehört. Das deutsche Team schrammte allerdings katastrophal am Finaleinzug vorbei und belegte nur Platz sieben. Offenbar hatte es im Team Streit um die Nominierung von Schmidt gegeben.
Vierte im Dortmunder Olympia-Reigen war Ruderin Tabea Schendekehl, die beim Ruderclub Hansa von 1898 trainiert. Die 25-Jährige aus Lünen führte den deutschen Doppelvierer als Schlagfrau an und holte mit diesem die Bronze-Medaille – ein Traum ging in Erfüllung!
Schenkedehl gilt als eine der stabilsten und stärksten Sportlerinnen im Ruderteam, hatte aber auch mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Nach einer Angststörung und Depression nahm sie sich eine Auszeit vom Leistungssport und konzentrierte sich auf andere Dinge, bevor sie wieder mit dem Training begann. Im Frühjahr drohten die Olympia-Träume dann doch noch zu platzen. Schendekehl musste wegen einer Rippenfraktur sechs Wochen pausieren, kämpfte sich aber zurück an die Spitze.
Auch die Ruderer trainieren in Dortmund
Nicht für einen Dortmunder Verein starteten die Athleten vom Deutschland-Achter, aber sie wohnen und trainieren in der Stadt: Frederik Breuer (Bonn), Benedict Eggeling (Hamburg), Laurits Follert (Krefeld), Max John (Rostock), Olaf Roggensack (Berlin), Mattes Schönherr (Potsdam), Wolf Niclas Schröder (Berlin), Jonas Wiesen (Treis-Karden). Ohne den erkrankten Schlagmann Schönherr legte das Team am Donnerstagvormittag einen starken Auftritt hin und qualifizierte sich für das Finale. Dort erkämpfte sich der Achter einen sehr respektablen vierten Platz.
Auch Julius Christ (Leverkusen) und Sönke Kruse (Münster), beide im Zweier, wohnen in Dortmund. Teil der Delegation des Deutschen Ruderverbands ist zudem Alexander Weihe, der an der TU Dortmund Sport und Deutsch auf Lehramt studiert und als ihr Trainer mit zu den Olympischen Spielen reiste. In Frankreich haben Christ und Kruse den Einzug ins Finale verpasst.
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Und dann sind da ja noch die Sportlerinnen und Sportler, die ursprünglich aus Dortmund kommen oder hier in der Jugend trainiert haben. So wie Deutschlands große Volleyballhoffnung Svenja Müller. Die Beachvolleyballerin, die inzwischen in Hamburg trainiert, wurde in Dortmund geboren und hat bis zur Saison 2019/20 als Außenangreiferin im Hallen-Volleyball für den Drittligisten TV Hörde gespielt.
Im Duo mit Cinja Tillmann konnte Müller zwei Siege in den Gruppenspielen holen. Gegen die USA waren die Deutschen dann zwar chancenlos. Ins Achtelfinale zogen sie dennoch ein, doch da war dann am Montagmorgen für Svenja Müller und Cinja Tillmann das olympische Turnier beendet. Sie verloren ein spannendes Achtelfinale gegen Lettland mit 1:2.
Auch Schwimm-Star Luca Nik Armbruster hat seine Schwimmkarriere im Jahr 2014 bei der SG Dortmund begonnen und ist hier zur Schule gegangen. Mit der Staffel hat er den deutschen Olympia-Rekord geknackt und ist mit ihr auf Platz Sieben gelandet.
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